Nach Preisabschlag Commerzbank-Kapitalerhöhung Thema im Bundestagsfinanzausschuss

Nach neuen Hiobsbotschaften für Altaktionäre der Bank berät der Bundestagsfinanzausschuss am Mittwoch über die Commerzbank. Die Aktie bleibt auf Talfahrt. Der Druck auf die Führung dürfte zunehmen.

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Martin Blessing, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank. Quelle: dpa

Der Finanzausschuss des Bundestages befasst sich heute nach Informationen von "Handelsblatt Online" außerplanmäßig mit der Kapitalerhöhung der Commerzbank. Die Bundesregierung soll demnach zur Frage der Leerverkäufe von Commerzbank-Aktien im Zuge der Kapitalerhöhung und der Rolle von Hedge-Fonds Stellung beziehen.

Hintergrund ist ein Bericht des "Handelsblatts" vom Dienstag. Demnach hatte es in Finanzkreisen geheißen, dass die Aktie „zum Tummelplatz für Hedge-Fonds geworden“ sei und der Aktienkurs deshalb kurzfristig stärker schwanken könne.

Ein Teil der Hedge-Fonds soll auf steigende Kurse setzen. Eine zweite Gruppe habe über so genannte Leerverkäufe auf fallende Kurse gewettet. Sie haben sich demnach im Vorfeld Commerzbank-Aktien geliehen, sie unmittelbar wieder verkauft und wollen sich nun im Zuge der Kapitalerhöhung billiger wieder eindecken.

Um Investoren anzulocken, bietet das Institut die neuen Papiere mit einem Abschlag von gut 50 Prozent auf den aktuellen Aktienkurs an. Um dennoch auf den angestrebten Erlös von 2,5 Milliarden Euro zu kommen, kündigte die Bank am Dienstag an, die Aktienzahl fast zu verdoppeln.

Damit werden die Anteile der Altaktionäre noch stärker als erwartet verwässert. Die neuen Anteilsscheine kosten gerade einmal 4,50 Euro pro Stück, am Montag war noch über einen Emissionspreis von rund 5 Euro spekuliert worden.

Mit dem frischen Geld will die Commerzbank die verbliebenen 1,6 Milliarden Euro an direkten Staatshilfen aus der Zeit der Finanzkrise sowie die stillen Einlagen des Versicherers Allianz von 750 Millionen Euro ablösen.

Zudem soll die eigene harte Kernkapitalquote - der Puffer gegen neue Krisen - von 7,5 Prozent auf 8,4 Prozent steigen. Vor zwei Monaten hatte sich die Bank noch 8,6 Prozent zum Ziel gesetzt. Am Aktienmarkt sorgten die Details für weiteren Schrecken. Das Papier befindet sich seit Wochen auf Talfahrt - diese setzte sich am Dienstag fort.

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