Nach Sanierung Lone Star wird Immobilienbank DüsselHyp los

Nach Corealcredit verkauft Lone Star nun auch die Hypothekenbank DüsselHyp. Sie war nach der Finanzkrise in Schwierigkeiten geraten und anschließend von Lone Star saniert worden, schreibt aber nach wie vor Verluste.

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Auch die deutsche Mittelstandsbank IKB versucht der Finanzinvestor Lone Star zu verkaufen, bisherige Bemühungen waren gescheitert. Quelle: dpa

Frankfurt Der Finanzinvestor Lone Star ist nach der Corealcredit auch seine zweite Immobilienbank in Deutschland losgeworden. Die Düsseldorfer Hypothekenbank (DüsselHyp) wird an den MainFirst-Gründer Patrick Bettscheider und die britische Investmentgesellschaft Attestor Capital verkauft. Zum Kaufpreis äußerten sich die Parteien nicht.

Nach offiziellem Bekunden wollen die neuen Eigentümer die DüsselHyp als gewerblichen Immobilienfinanzierer erhalten. Die DüsselHyp war in der Finanzkrise in Schwierigkeiten geraten und musste im April 2008 vom Einlagensicherungsfonds des Bankenverbandes (BdB) aufgefangen werden. Zudem gab es Staatsgarantien. Beides ist inzwischen Geschichte.

Lone Star übernahm das Institut 2010 und leitete die Sanierung ein: Die Bilanz wurde geschrumpft, riskante Wertpapiere aus dem Kapitalmarktgeschäft wurden verkauft und die Staatsfinanzierung weitgehend aufgegeben. Ab 2013 wollte die DüsselHyp eigentlich wieder Gewinne schreiben, schaffte das aber nicht.

Im ersten Halbjahr 2014 summierte sich der Verlust nach Steuern auf knapp 26 Millionen Euro. Das Neugeschäft mit Immobilienfinanzierungen wurde hochgefahren. Zeitweise war am Markt auch über eine Fusion mit der Frankfurter Corealcredit spekuliert worden. Doch dieses Institut, nach der Krise erfolgreich in die schwarzen Zahlen zurückgeführt, verkaufte Lone Star Ende 2013 an die Aareal Bank.

Jetzt sitzt der Finanzinvestor noch auf der Mittelstandsbank IKB, die 2007 als erstes deutsches Institut in den Strudel der Finanzkrise geraten war. Bisherige Verkaufsbemühungen scheiterten. Wie sich das Käuferkonsortium nun die DüsselHyp mit ihren rund 60 Mitarbeitern aufteilt, blieb in der Mitteilung offen. Laut „manager magazin online“ stemmen Bettscheider und Attestor jeweils 45 Prozent der Transaktion.

Bettscheider hatte die Frankfurter Investmentbank MainFirst zu Jahresbeginn verlassen, um sich nach eigenen Angaben neuen Herausforderungen zu widmen.

Medienberichten zufolge hat er diesen Sommer zusammen mit dem früheren Commerzbank-Vorstand Ulrich Sieber eine neue Firma namens Interritus in der Schweiz gegründet, die sich auf Beteiligungen an Unternehmen und Beratungsleistungen spezialisiert. Offiziell sind die beiden bislang nicht in Erscheinung getreten.

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