Der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Werneke, soll neues Mitglied im Aufsichtsrat der Deutschen Bank werden. Ein Sprecher der Gewerkschaft bestätigte der WirtschaftsWoche auf Anfrage, dass Werneke für diesen Posten vorgesehen sei. Werneke soll nun gerichtlich bestellt werden. Die Vakanz in dem Gremium ist durch den Rückzug des langjährigen Verdi-Chefs Frank Bsirske entstanden, der bei der Bundestagswahl im September für die Grünen ins Parlament eingezogen ist. Der eigentlich für Bsirske vorgesehene Ersatzkandidat Jens Schubert hatte auf das Amt verzichtet.
Werneke steht der Gewerkschaft seit September 2019 vor. Der 54-Jährige war zuvor viele Jahre stellvertretender Vorsitzender, Leiter des Fachbereichs Medien, Kunst und Industrie und außerdem zuständig für Selbstständige, Mitgliederentwicklung sowie Finanzen und Vermögensverwaltung der Gewerkschaft. Vor Beginn seiner Gewerkschaftstätigkeit hat SPD-Mitglied Werneke eine Ausbildung zum Verpackungsmittelmechaniker absolviert. Für Werneke ist es die erste Mitgliedschaft im Kontrollgremium eines Dax-Konzerns, bisher gehört er unter anderem dem Aufsichtsrat der Axa Lebensversicherung und der Ruhrfestspiele an.
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