Neue Investoren Bawag sammelt 200 Millionen Euro ein

Mit frischem Kapital von neuen Investoren will sich die österreichische Bank Bawag für künftige Krisen rüsten - und Staatsschulden abbauen. Nun fehlt nur noch die Zustimmung der Behörden.

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Die Bawag baut den Kapitalstock aus. Quelle: Reuters

Frankfurt Der US-Investor Golden Tree greift der österreichischen Bank Bawag mit frischem Kapital unter die Arme und steigt zum Großaktionär auf. Wie die Bank am Freitag mitteilte, erhält sie von Aktionären und Investoren 200 Millionen Euro aus einer Kapitalerhöhung. Davon gebe Golden Tree 92 Millionen Euro, sagte ein Sprecher. Der Anteil des Investors steigt damit auf rund 39 Prozent von zehn Prozent. Der Haupteigner Cerberus zahlt 100 Millionen Euro, verringert aber seine Beteiligung auf 52 Prozent. Zu den übrigen Geldgebern äußerte sich die Bawag nicht. Die Eigenkapitalquote (Tier-I-Kernkapital ohne Hybridkapital) steigt nach Angaben des Instituts zum Jahresende 2012 auf rund 10,3 Prozent - Ende 2011 lag sie bei 7,8 Prozent.

Mit dem frischen Geld will die Bank nicht nur ihre Kapitalausstattung verbessern, sondern auch bis zum 30. Juni 50 Millionen Euro an Staatshilfen zurückzahlen. Im Zuge der Finanzkrise hatte die Republik Österreich die Bank 2009 mit sogenanntem Partizipationskapital über 550 Millionen Euro gestützt. Voraussetzung für die teilweise Rückzahlung der Staatshilfen sei jedoch die Zustimmung der Aufsichtsbehörden, sagte der Banksprecher. Die Gespräche darüber sollten im zweiten Quartal 2013 beginnen.

Cerberus hatte die ins Trudeln geratene Bawag Anfang 2007 übernommen. Das ehemalige Gewerkschaftsinstitut, in dem auch die Postsparkasse aufgegangen ist, war wegen fehlgeschlagener Spekulationsgeschäfte in der Karibik in Schieflage geraten.


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