Onlinebanking Wie Bankkunden aus der TAN-Nummer herauskommen

Tan-Liste auf Papier Quelle: imago images

Spätestens ab 14. September sind die Listen mit Transaktionsnummern abgeschafft, Kunden müssen sich an Apps, Fingerabdrücke oder TAN-Generatoren gewöhnen. Welche Vor- und Nachteile die digitalen Methoden haben – und warum Sie Ihre alte TAN-Liste auf Papier nicht wegwerfen sollten.

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Sie sind so alt wie das Onlinebanking selbst: Listen mit Transaktionsnummern (TAN), die Sparer oder Anleger am Computer eingeben müssen, um Überweisungen oder Wertpapierkäufe freizugeben. Längst haben Banken modernere Methoden entwickelt, für die keine Papierlisten mehr nötig sind. Ab dem 14. September 2019 ist das Aus für die alten TAN-Listen besiegelt. Zu unsicher, sagt Brüssel.

Gewohnheitstiere unter den Bankkunden müssen sich jetzt also möglichst schnell an die volldigitalen Verfahren gewöhnen. Aber auch digitalaffine Kunden können sich überlegen, welches der zahlreichen Transaktionsverfahren am besten zu ihnen passt. Eine solche Entscheidung kann sogar zum Wechsel der Bank führen.

„Die Banken bieten viele unterschiedliche Methoden als Alternative zu den TAN-Listen an“, sagt Fabian Schuster, Experte für Zahlungsverkehr beim Bankenverband BdB. Schuster schätzt, dass einige Hunderttausend Bankkunden noch die alten Papierlisten nutzen. Gemessen an den rund 100 Millionen Privatkonten in Deutschland sind das aber vergleichsweise wenige.

Bei den volldigitalen Methoden ohne Papier verlieren Sparer und Anleger leicht den Überblick – auch weil Banken unterschiedliche Marketingbegriffe nutzen. Bei einigen Methoden werden bei jeder Überweisung digitale TAN erzeugt, die für die gerade vorbereitete Transaktion gültig sind. Bei anderen Methoden, etwa der elektronischen Signatur, müssen gar keine TAN mehr eingetippt werden.

Erlaubt sind ab dem 14. September vor allem noch folgende Verfahren:

mTAN: Die Bank schickt eine mobile TAN per SMS, sobald der Kunde im Onlinebanking eine Überweisung vorbereitet. Vorteil: Das funktioniert auch bei alten Handys ohne Smartphone-Funktion. Nachteil: Manche Banken verlangen Gebühren für den TAN-Versand etwa in Höhe der Kosten für eine SMS.

ChipTAN: Der Kunde erhält einen Kartenleser, der eine frische TAN für das Onlinebanking ausspuckt, sobald er seine Bankkarte mit Chip in das Lesegerät steckt. Vorteil: Niemand kann die vor Ort generierte ChipTAN über das Internet oder über lokale Netzwerke abfangen. Nachteil: Die Lesegeräte sind sperrig und kosten Geld.

PhotoTAN: Mit einer App können Bankkunden über die Kamerafunktion ihres Smartphones einen auf den Bildschirm ihres Computers oder Tablets eingespielten QR-Code scannen, der im Onlinebanking angezeigt wird. Das Smartphone spuckt dann eine TAN aus, die nur für die vorbereitete Überweisung nutzbar ist. Vorteil: Das Verfahren ist kostenlos und gilt als sehr sicher. Nachteil: Es sind zwei Geräte nötig, Smartphone und Tablet oder Tischrechner.

PushTAN: Eine auf dem Smartphone installierte Extra-App erzeugt eine TAN für die gerade in der Banking-App vorbereitete Überweisung. Vorteil: Beide Apps laufen auf einem Smartphone, sodass kein zweites Gerät nötig ist. Nachteil: Auch hier ist jedes Mal eine neue TAN nötig.

Elektronische Signatur: Bei manchen Banking-Apps braucht der Nutzer nur seine einmal festgelegte PIN für Überweisungen und andere Transaktionen, ähnlich wie eine elektronische Unterschrift. Vorteil: Er muss nicht jedes Mal neue TANs eintippen. Nachteil: Apps verlangen Zugriff auf sensible Smartphone-Daten wie die Fingerabdruckfunktion.

Die Bestätigung von Überweisungen oder Wertpapierkäufen per PIN, also einer einmal festgelegten persönlichen und geheimen Nummer, ist besonders komfortabel. Denn dafür braucht es keine Extra-App für die TAN-Ausgabe und keinen TAN-Generator. Kunden der ING Diba etwa können ihre Bankgeschäfte mobil mit einer einzigen App auf dem Smartphone erledigen.

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