Die steigenden Kurse erfassen alle Vermögenswerte. Dazu zählen auch Finanzierungen von Gewerbeimmobilien und sogar von Schiffen. Über Jahre herrschte hier fast völlige Flaute. Käufer sind fast immer Hedgefonds und andere unregulierte Investoren. Angesichts der niedrigen Zinsen erhoffen sie sich hier etwas mehr Rendite. Aktuell geht die EAA davon aus, dass sie mit den vorhandenen drei Milliarden Euro Eigenkapital auskommt, um bis 2027 alle Altbestände aufzulösen. Das wäre für sie eine echte Erfolgsgeschichte.
Anders sieht es bei der anderen WestLB-Nachfolgegesellschaft Portigon aus. Sie hat die meisten WestLB-Mitarbeiter übernommen und wickelt alle Arten von Wertpapiergeschäften für die EAA und die Hessisch-Thüringische Landesbank ab. Das ist wenig profitabel, und Hoffnungen, weitere Banken als Kunden zu gewinnen, haben sich bisher nicht erfüllt. Entsprechend ungünstig sind die Vorzeichen für die bis 2016 geplante Privatisierung.
Unvorhergesehene Risiken
Schon überlegen Politiker, weitere Teile von Portigon in die EAA zu übertragen. Die Querelen haben Anfang Mai zum Rücktritt von Portigon-Chef Dietrich Voigtländer geführt. Hinzu kommen unvorhergesehene Risiken. So hatte die WestLB ähnlich wie die Deutsche Bank bei der Ermittlung der Libor-Zinsen mitgewirkt und wird wegen möglicher Manipulationen in den USA auf Milliarden Schadensersatz verklagt.
Wenig geschmeidig läuft es auch bei der Deutschen Pfandbriefbank (PBB). Für den guten Teil der HRE soll das Ende der Depfa kein Präzedenzfall sein. Der Prozess für den Verkauf soll demnächst starten. Die Vorzeichen sind etwas günstiger. So macht die PBB anders als die Depfa weiteres, wenn auch bescheidenes Neugeschäft. Allerdings ist die Finanzierung der öffentlichen Hand und von Gewerbeimmobilien insgesamt wenig einträglich. Große Gewinne macht die PBB nicht.
2011 hatte ein Gremium unabhängiger Experten empfohlen, die HRE komplett abzuwickeln. „Der Staat muss frühzeitig prüfen, ob dies immer noch die bessere Alternative ist“, sagt Gerhard Schick. Festlegen will sich der finanzpolitische Sprecher der Grünen nicht. Für die Abwicklung der Depfa hatte er sich von Beginn an starkgemacht. Und letztlich durchgesetzt.