
Die Großbank Credit Suisse reagiert mit einem Maßnahmenpaket auf die massive Franken-Aufwertung und Strafzinsen der Notenbank. So sollen die Boni um 75 Millionen Franken gekürzt und die Kosten um 200 Millionen Franken gedrückt werden, wie die zweitgrößte Bank der Schweiz am Donnerstag mitteilte. Mehr Arbeitsplätze sollen ins Ausland verschoben werden. Die Aufgabe der Anbindung des Franken an den Euro habe aber auch positive Auswirkungen. Credit Suisse rechnet unter anderem wegen eines steigenden Handelsvolumens bei Devisen mit zusätzlichen Erträgen von bis zu 100 Millionen Franken.
2014 schloss Credit Suisse besser als erwartet ab. Im vierten Quartal lag der Reingewinn bei 921 Millionen Franken. Im Schlussquartal 2013 hatten Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Hypothekenpapieren zu einem Verlust von 476 Millionen Franken geführt. Rund lief es vor allem in der Vermögensverwaltung, wo sich der Vorsteuergewinn auf 882 Millionen Franken verdoppelte. Bei reichen Privatkunden vor allem in den Schwellenländern sammelte das Institut 4,4 Milliarden Franken ein. Lokalrivale UBS hatte hier zuletzt enttäuscht.
Zum laufenden Jahr äußerte sich Konzernchef Brady Dougan zurückhaltend. "Die seit Jahresbeginn verzeichnete Profitabilität der Gruppe steht im Einklang mit den Vorjahreszahlen", erklärte der Amerikaner. Die Ergebnisse im Private Banking sowie im Aktien- und Anleihengeschäft hätten sich in den vergangenen Wochen verbessert. Dagegen habe sich das Emissions- und Beratungsgeschäft angesichts der Marktturbulenzen abgeschwächt.
Die Ausschüttung an die Eigentümer will Dougan mit 0,70 Franken je Aktie stabil halten. Viele Analysten hatten damit gerechnet, dass Credit Suisse die Dividende kürzen könnte.