Die Gläubiger von Hybridinstrumenten der HSH Nordbank wehren sich gegen Überlegungen der Bank, die Papiere zu kündigen oder zurückzukaufen. Ein solches Vorgehen der Bank sei vertraglich unzulässig und verstoße gegen deutsches Recht, teilte eine Gläubigergruppe am Donnerstag mit, die nach eigenen Angaben HSH-Anleihen („Tier-1“) über rund eine Milliarde Euro hält. Es sei unangemessen, die Gläubiger lediglich an den Verlusten der Bank, nicht aber an künftigen Gewinnen zu beteiligen. Die Anleihegläubiger kündigten an, in einer Klage mehrere hundert Millionen Euro Schadenersatz zu fordern. Diese solle noch in diesem Jahr in Deutschland eingereicht werden. Die HSH lehnte eine Stellungnahme ab.
Die an Finanzinvestoren um Cerberus und J.C. Flowers verkaufte Bank hatte am Dienstag angekündigt, sie wolle ihre Kapitalbasis umstrukturieren. Diese könne zu einer Kündigung und/oder einem Rückkaufangebot der Hybridinstrumente führen. Zudem warnte die Bank vor „weiteren signifikanten Herabschreibungen“ der Hybridinstrumente.
Bei Hybridkapital handelt es sich um eine Mischform aus Eigen- und Fremdkapital. Deshalb haften Gläubiger solcher Anleihen oft für Verluste mit. Die HSH hat insgesamt mehr als zwei Milliarden Euro an Hybridinstrumenten ausgegeben.