
„Damit ist in den nächsten sechs Monaten zu rechnen“, erfuhr die WirtschaftsWoche aus dem Umfeld des Rettungsfonds. Derzeit hält der Staat noch 17 Prozent der Anteile des zweitgrößten deutschen Kreditinstituts.
Als Kandidat gilt in Finanzkreisen die französische Großbank BNP Paribas. Sie habe die Commerzbank intern schon vor Jahren als Übernahmeziel identifiziert und sei weiter interessiert, erfuhr die WirtschaftsWoche. Als mögliche Interessenten gelten auch die spanische Santander und die Schweizer UBS. Daneben halten es Investmentbanker auch für möglich, dass sich ein Staatsfonds längerfristig an dem Institut beteiligt.
Der schnelle Ausstieg gilt in der Branche als problematisch. Beim aktuellen Aktienkurs verlöre der Staat fast vier Milliarden Euro. Zudem steckt die Commerzbank mitten in der Restrukturierung, und die möglichen Käufer haben selbst Probleme. Banker erwarten zudem, dass die Finanzaufsicht BaFin einen Kauf sehr kritisch prüfen würde. Auch Berliner Politiker sind skeptisch: „Es ist zu befürchten, dass der Bund hohe Verluste in Kauf nimmt“, sagte Gerhard Schick, finanzpolitischer Sprecher der Grünen.