Royal Bank of Scotland Krisenbank zahlt 1,1 Milliarden Dollar für Altlasten

Im Streit um den Verkauf fauler Hypothekenpapiere hat die Royal Bank of Scotland 1,1 Milliarden Dollar gezahlt. Es geht um Klagen in Kalifornien und Kansas. Die Zahlung sei nicht als Schuldeingeständnis zu verstehen.

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Die neuerliche Altlast kostet die Krisenbank 1,1 Milliarden Dollar. Quelle: REUTERS

Die skandalgeplagte Royal Bank of Scotland (RBS) zahlt 1,1 Milliarden Dollar, um einen weiteren Rechtsstreit über den Verkauf fauler Hypothekenpapiere in den USA aus der Welt zu schaffen. Das britische Geldhaus habe dieser Summe zugestimmt, um Klagen in den US-Bundesstaaten Kalifornien und Kansas beizulegen, teilte die Abwicklungsgesellschaft von zwei zusammengebrochenen US-Genossenschaftsbanken mit.

Ein Schuldeingeständnis sei damit allerdings nicht verbunden. Die RBS hatte vor der Finanzkrise toxische Wertpapiere an die beiden Institute verkauft, die später weitgehend wertlos wurden und zu deren Pleite führten.

Erst vor rund einem Jahr hatte die RBS in einem ähnlichen Fall in New York 130 Millionen Dollar gezahlt. Weitere Belastungen sind Analysten zufolge wahrscheinlich, womöglich mit deutlich höheren Summen. Die RBS wird immer wieder von Altlasten aus der Finanzkrise eingeholt und befindet sich mitten im Umbau.

Das Institut hatte im Januar mitgeteilt, 3,8 Milliarden Pfund – umgerechnet 4,4 Milliarden Euro – zurückgelegt zu haben. Diese Summe soll zivilrechtliche Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit den Hypothekenpapieren abdecken, die in der weltweiten Finanzkrise 2007/08 eine unrühmliche Rolle spielten.

An der Londoner Börse verteuerten sich RBS-Aktien um ein Prozent.

Wegen Tricksereien auf dem amerikanischen Immobilienmarkt droht der RBS ähnlich wie der Deutschen Bank zusätzlich noch eine Milliardenstrafe der US-Behörden. Von den Frankfurtern fordert das US-Justizministerium derzeit 14 Milliarden Dollar. Die Deutsche Bank hofft zwar, die Summe noch deutlich drücken zu können. Die Aktie ist zuletzt aber wegen der Unsicherheit und Spekulationen über möglicherweise benötigte Staatshilfen eingebrochen.

Deutsche-Bank-Chef John Cryan zufolge braucht sein Institut weder Hilfe vom Staat noch eine Kapitalerhöhung.

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