Schweizer Geldhaus UBS überrascht mit Milliardengewinn

Die UBS ist dank anziehender Erträge im Kerngeschäft Vermögensverwaltung und einer guten Entwicklung der Investmentbank gut ins Jahr gestartet.

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Quelle: REUTERS

Die UBS ist dank anziehender Erträge im Kerngeschäft Vermögensverwaltung und einer guten Entwicklung der Investmentbank mit einem Milliardengewinn ins Jahr gestartet. Die Schweizer Großbank verdiente im ersten Quartal 1,3 Milliarden Franken und damit 79 Prozent mehr als vor Jahresfrist, wie das Institut am Freitag mitteilte. Damit schnitt die Bank deutlich besser ab, als von Analysten erwartet. Für die kommenden Quartale gibt sich UBS vorsichtig optimistisch: "Die Stimmung und das Vertrauen der Anleger haben sich verbessert, was jedoch noch nicht vollumfänglich in einer dauerhaften Belebung der Kundenaktivität spürbar wurde", erklärte die Bank.

Grund für den Gewinnzuwachs war zum einen das anziehende Vermögensverwaltungsgeschäft. Viele der reichen Kunden der Bank hatten sich in den vergangenen Quartalen mit neuen Investitionen und Transaktionen zurückgehalten, weil ihnen das politische und wirtschaftliche Umfeld angesichts wichtiger Weichenstellungen wie der Brexit-Abstimmung und den Wahlen in den USA zu unsicher erschienen war.

Doch seither hellte sich die Stimmung auf - nicht zuletzt wegen der Börsenrally nach der Wahl des neuen US-Präsidenten Donald Trump. Auch bei den Kunden in Asien stieg daraufhin der Risikoappetit und sie handelten wieder mehr. Davon profitierte letztlich auch die UBS.

Zudem sammelte das Institut bei der vermögenden Kundschaft im ersten Quartal 20,5 Milliarden Franken an Neugeldern ein. Ende 2016 hatte UBS hier noch milliardenschwere Abflüsse hinnehmen müssen, weil Steuerflüchtlinge aus vielen Teilen der Welt ihre Gelder abgezogen oder Steuerschulden beglichen hatten.

Doch auch im Schweiz-Geschäft, in dem die Bank auch bei Privat- und Firmenkunden vertreten ist, lief es zu Jahresbeginn gut. Zudem schnitt die Investmentbank besser ab als noch vor Jahresfrist.

Bei der Beilegung noch laufender Rechtsfälle befindet sich die UBS hingegen weiterhin in der Warteschleife. Konzernweit lagen die Rückstellungen für Rechtsfälle Ende März bei 2,9 Milliarden Franken nach 3,26 Milliarden Ende 2016. Dazu zählen unter anderem Verfahren wegen Tricksereien am US-Immobilienmarkt. Konkurrenten wie die Deutsche Bank und Credit Suisse haben sich hier bereits mit dem US-Justizministerium geeinigt. Zudem steht die UBS im milliardenschweren Steuerstreit mit Frankreich vor einem Gerichtsverfahren.

An dem Ziel, die Kosten bis Ende 2017 um 2,1 Milliarden Franken zu senken, hält die Bank fest. Ende März hatte sie 1,7 Milliarden davon erreicht.

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