Die Credit Suisse hat ihre Pläne zur Gründung einer lokalen Bank in China aufgegeben, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch unter Berufung auf zwei Insider berichtet. Damit wolle die in Schieflage geratene Schweizer Großbank einen möglichen regulatorischen Konflikt im Zusammenhang mit der Notübernahme durch den größeren Rivalen UBS vermeiden.
Credit Suisse hatte in den vergangenen Jahren Vorbereitungen getroffen, um in China eine lokale Bank in vollständig eigenem Besitz aufzusetzen. So hätte sie ein eigenes Geschäftsstellennetz aufbauen können, um Einlagen anzuziehen und im Vermögensverwaltungsgeschäft vor Ort zu expandieren. Gegenwärtig bietet das Geldhaus seine Kunden in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt im Rahmen eines Wertpapier-Gemeinschaftsunternehmens Dienstleistungen in den Bereichen Vermögensverwaltung, Brokerage und Anlageberatung an.
Nun hat die Bank die Pläne zur Beantragung dieser Banklizenz dem Bericht zufolge aber aufgeben. Auslöser der Entscheidung sei, dass die UBS bereits über eine lokale Bank in China verfüge. In China können Finanzunternehmen nur eine Lizenz beantragen und halten.
Credit Suisse und UBS lehnten eine Stellungnahme auf Anfrage von Reuters ab. Die chinesische Bankenaufsichtsbehörde, die National Financial Regulatory Administration, reagierte laut Reuters vorerst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.