Die Schweizer Großbank UBS fasst auch Übernahmen ins Auge, um ihre Wachstumsziele zu erreichen. „Die Banken in Europa müssen konsolidieren. Wir sind stark genug, um auch eine aktive Rolle zu spielen“, sagte Verwaltungsratschef Axel Weber der WirtschaftsWoche. Der Fokus liege aber auf organischem Wachstum, die UBS wolle Marktanteile von Wettbewerbern gewinnen.
Der neue Vorstandschef Ralph Hamers solle die Bank „beschleunigen, agiler machen und die Digitalisierung vorantreiben“. Eine strategische Kehrtwende werde es mit ihm aber nicht geben. „Der Kurs steht“, sagte Weber. Deutlich verschärfte Sparanstrengungen sollen für Hamers keine Priorität sein. „Wir werden unsere Effizienz weiter verbessern, aber wir müssen auch gezielt investieren und Plattformen ausbauen“, sagte Weber. Wegen ihres Geschäftsmodells und dem Sitz in einem Hochlohnland habe die UBS eine andere Kostenstruktur als Wettbewerber.
Auch der scheidende Vorstandschef Sergio Ermotti wies zuletzt von Investoren geäußerte Kritik an den hohen Kosten zurück. „Kostensparen ist keine Strategie, sondern eine Maßnahme“, sagte er der Wirtschaftswoche. Stattdessen wolle die Bank mehr Kredite vergeben, weil sie das „einzig wirksame Mittel gegen Negativzinsen sind.“ Die Bank sei für die Zukunft gut aufgestellt. „Die US-Banken wachsen schnell, aber ich glaube nicht, dass wir unseren Status als Marktführer verlieren, wenn wir uns auf unsere Stärken konzentrieren“, sagte Ermotti.