Sparkassen-Wertpapierhaus Dekabank plant nach Gewinneinbruch vorsichtig

Fonds sind auch beliebt in Zeiten mickriger Zinsen. Dennoch macht die Dekabank 2016 erheblich weniger Gewinn als ein Jahr zuvor. Das liegt vor allem an gewaltigen Altlasten.

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Deka: Gewaltige Altlasten machen der Bank zu schaffen. Quelle: dpa

Die Dekabank plant nach einem deutlichen Gewinnrückgang im vergangenen Jahr für 2017 zurückhaltend. „Obwohl wir ... von einem guten Provisionsergebnis und Finanzergebnis im ersten Quartal ausgehen, planen wir bisher für das Gesamtjahr 2017 ein wirtschaftliches Ergebnis auf dem Niveau des Jahres 2016“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Wertpapierhauses der Sparkassen, Michael Rüdiger, bei der Bilanzvorlage am Dienstag in Frankfurt. Die Märkte seien jedoch „deutlich besser angelaufen als vor Jahresfrist“.

2016 lag das wirtschaftliche Ergebnis mit 415,1 Millionen Euro um knapp ein Drittel unter dem Vorjahreswert (610,6 Mio Euro). Damit bewegte sich die Kernkennzahl der Dekabank im Rahmen der im Herbst gesenkten Gewinnprognose. „Das Zahlenwerk der Deka ist solide“, betonte Rüdiger. Die harte Kernkapitalquote als Risikopuffer beispielsweise stieg deutlich auf 16,7 (Vorjahr: 12,4) Prozent.

Den Gewinnrückgang erklärte die Dekabank im Wesentlichen mit einer deutlich gestiegenen Vorsorge für mögliche Kreditausfälle vor allem für milliardenschwere Schiffsfinanzierungen, die vor dem Jahr 2010 abgeschlossen wurden. Die Risikovorsorge schnellte binnen Jahresfrist von rund 80 Millionen Euro auf rund 210 Millionen Euro in die Höhe. Damit hinterlässt die Dauerkrise in der Schifffahrt, die etlichen Banken zu schaffen macht, auch in der Bilanz der Dekabank tiefe Spuren. Ohne die „unerfreulichen Entwicklungen rund um die Schiffe“ sei das Jahr 2016 „operativ zufriedenstellend abgeschlossen“ worden, bilanzierte Finanzvorstand Matthias Danne.

Der Fondsabsatz reichte zwar nicht mehr an das Ausnahmejahr 2015 heran, obwohl wegen der mickrigen Sparzinsen Fonds weiterhin gefragt sind. Mit 16,9 (Vorjahr: 19,5) Milliarden Euro frischem Geld für Fonds und Zertifikate erzielte die Dekabank, die zu 100 Prozent den Sparkassen gehört, aber den zweitbesten Wert der vergangenen zehn Jahre. 9,2 (9,3) Milliarden Euro kamen von institutionellen Kunden wie Versicherungen und Pensionskassen, auf das Geschäft mit Privatkunden entfielen 7,7 (10,2) Milliarden Euro.

Im laufenden Jahr habe sich der Trend zu Fondssparplänen verstärkt: Bis Mitte März seien im Schnitt pro Woche etwa 10 000 neue Deka-Fondssparpläne abgeschlossen worden. Damit sei etwa die Hälfte des letztjährigen Volumens in dieser Kategorie bereits erreicht.

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