Spekulation um Fusionsgespräche Wer möchte die Commerzbank kaufen?

Die Commerzbank-Zentrale in Frankfurt am Main. Quelle: dpa

Laut einem Bericht überlegt die niederländische Bankengruppe ING die Frankfurter Commerzbank zu kaufen. Bundesfinanzminister Olaf Scholz stehe einer Großfusion offen gegenüber.

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Die Commerzbank kommt nicht zur Ruhe: Die Fusionsgespräche mit der Deutschen Bank sind gerade erst vor fünf Wochen beendet worden, da rückt das Frankfurter Geldhaus erneut in den Fokus von Fusionsverhandlungen. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg sondiert das Bundesfinanzministerium aktuell den Markt an potenziellen Investoren an der Commerzbank.

Ein interessierter Kandidat ist dem Bericht zufolge die niederländische ING Groep mit Sitz in Amsterdam. Infolgedessen war die Commerzbank-Aktie am heutigen Tag zwischenzeitlich um vier Prozent gestiegen, gegen Nachmittag aber wieder gefallen.

Bereits im Mai hätten dem Bericht zufolge der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Jörg Kukies, und der niederländische Finanzminister Wopke Hoekstra über die Möglichkeit eines Zusammenschlusses beider Banken diskutiert. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) ist nach Angaben aus informierten Kreisen offen für eine europäische Großfusion. Die ING ist mit rund 54.000 Mitarbeitern etwas größer als die Commerzbank mit knapp 49.500 Mitarbeitern. Eine Diskussion über die Verortung der Zentrale einer möglichen fusionierten Bank dürfte dies nicht einfacher machen.

Neben der ING sondiert auch die italienische Großbank Unicredit den deutschen Markt und galt ebenfalls als möglicher Commerzbank-Abnehmer. Doch laut der italienischen Zeitung Il Messaggero ist es damit nun vorbei: Das Blatt zitiert einen Insider aus dem engen Kreis rund um Unicredit-Chef Jean-Pierre Mustier mit den Worten, der mögliche Kauf der Commerzbank sei ein „geschlossenes Kapitel“. Dies wiederum dürfte die Chancen der ING Groep nicht schmälern.

Seit 2009, als Folge der Wirtschaftskrise, ist die Commerzbank teilverstaatlicht. Heute hält die Bundesrepublik etwas mehr als 15 Prozent der Anteilsscheine. Im September 2018 rutschte sie vom Dax in den M-Dax ab. Auf Nachfrage der WirtschaftsWoche wollten sowohl die Commerzbank als auch das Bundesfinanzministerium keine Stellung zu den möglichen Fusionsgesprächen abgeben.

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