Die staatliche Förderbank KfW hat in der Coronakrise so viele Kredite vergeben wie nie. In den ersten neun Monaten 2020 verdoppelte die KfW Bankengruppe ihr Fördervolumen gegenüber dem Vorjahreszeitraum „auf historisch hohe“ 109,1 Milliarden Euro, wie das von Bund und Ländern getragene Institut am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Das Zusagevolumen im inländischen Fördergeschäft habe sich wegen starker Nachfrage nach Corona-Hilfen sogar nahezu verdreifacht auf 89,8 Milliarden Euro. „Die KfW hat ihre Förderleistung verdoppelt und wird damit in diesem Ausnahmejahr ein Rekordvolumen erreichen“, sagte KfW-Vorstandschef Günther Bräunig.
Die Förderbank unterstützt mit ihren Corona-Hilfsprogrammen im Auftrag des Bundes zusammen mit Banken und Sparkassen Unternehmen, die wegen der Corona-Pandemie in Schwierigkeiten geraten sind. Hierfür stellt sie zinsgünstige Kredite für Investitionen und Betriebsmittel bereit. Diese können Unternehmen bei Hausbanken oder bei jeder anderen Bank, die KfW-Kredite durchleitet, beantragen.
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Aktuell liegt die Zahl der Anträge laut der KfW bei 95.000. 99 Prozent davon seien abschließend bearbeitet worden. Die Zusagen hätten ein Volumen von 45,6 Milliarden Euro erreicht. Etwa 97 Prozent der bis Ende September gestellten Anträge seien von kleinen und mittleren Unternehmen gekommen - fast ausschließlich mit einem Volumen bis 3 Millionen Euro. Aus den Hilfen des Bundes für Start-up-Firmen seien bisher rund 1,4 Milliarden Euro für rund 650 junge wachstumsorientierte Unternehmen bewilligt worden. Hinzu kommt der KfW-Studienkredit, der bis Ende März 2021 zum Nullzins angeboten wird, um Studierende zu unterstützen.
Die Ertragslage des KfW-Konzerns hat sich den Angaben zufolge im dritten Quartal verbessert. Dank eines sehr guten operativen Ergebnisses sowie rückläufiger Belastungen durch Bewertungsabschläge auf Beteiligungen bei nahezu unveränderter Kredit-Risikovorsorge weise der Konzern wieder einen Gewinn aus. Die 145 Millionen Euro lägen aber unter dem Gewinn des Vorjahres von 1,245 Milliarden Euro.
Mehr zum Thema: Der Staat unterstützt Arbeitnehmer mit Coronahilfen. Auf diese und andere Zuschüsse vom Staat müssen sie in manchen Fällen aber noch Steuern zahlen.