Die neue WiWo App Jetzt kostenlos testen
Download Download

Steueraffäre HSBC entschuldigt sich bei Schweizer Tochter

Die britische Großbank HSBC hat sich für Versäumnisse bei ihrer Schweizer Tochter entschuldigt. Dem Institut wird Beihilfe zur Steuerhinterziehung vorgeworfen.

  • Artikel teilen per:
  • Artikel teilen per:
Steuerhinterziehung: Vom Kavaliersdelikt zum Verbrechen
Die schweizer Flagge vor einer Bank Quelle: dpa
Ein Bild vom 11. September 2001 Quelle: REUTERS
Hans Eichel Quelle: REUTERS
Schweizer Käse Quelle: AP
Klaus Zumwinkel Quelle: dpa
Das Logo der UBS Quelle: dapd
Schweizer Fahne auf einer CD Quelle: dpa

"Wir entschuldigen uns aufrichtig", schrieb HSBC-Chef Stuart Gulliver in einem ganzseitigen Brief, der in mehreren britischen Zeitungen am Sonntag veröffentlicht wurde. "Wir müssen zeigen, dass wir verstanden haben, dass die Gesellschaft, der wir dienen, mehr von uns erwartet." Zahlreiche Medien hatten vor rund einer Woche berichtet, HSBC habe in der Schweiz Wohlhabenden weltweit bei Steuerhinterziehung oder Geldwäsche geholfen - darunter Schauspielern, Sportlern, und Musikern, aber auch Industriellen, Waffenhändlern und Diktatoren.

Zehn goldene Regeln für die Selbstanzeige

Das Recherche-Netzwerk ICIJ wertete eigenen Angaben zufolge einen als "SwissLeaks" bekannten Datensatz aus den Jahren 2006 und 2007 intensiv aus, der mehr als 100.000 Kunden mit einem Einlage-Vermögen von rund 100 Milliarden Dollar umfasst haben soll. HSBC hatte bereits eingeräumt, es habe in der Vergangenheit Fehler bei der Aufsicht und der Durchsetzung von Regeln und Vorschriften bei der Schweizer Tochter gegeben. Inzwischen sei die Bank aber radikal umgebaut.

"Wir wollen definitiv keine Geschäfte mit Kunden machen, die Steuern hinterziehen oder die Richtlinien der Bank zu Finanzkriminalität nicht erfüllen", schrieb Gulliver. Die Berichte über die Steueraffäre seien eine "schmerzhafte Erfahrung" für Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter gewesen. Der überwiegende Teil der Kunden der Schweizer Tochter, von denen in den Berichten die Rede war, sei inzwischen nicht mehr bei der Bank. Am Samstag war der frühere HSBC-Chef Stephen Green von seinem ehrenamtlichen Posten bei dem Lobby-Verband TheCityUK, der die Interessen der Finanzindustrie vertritt, zurückgetreten. Green war von 2006 bis 2010 Chairman der Großbank und davor ihr Chef. Zu den Vorwürfen hat er sich bisher nicht geäußert.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%