Systemrelevante Banken So gefährlich sind die größten Banken der Welt
Wenn sie pleitegehen, beben die Märkte: systemrelevante Banken. Der Finanzstabilitätsrat zeigt, wieviel Kapital die größten Banken zusätzlich vorhalten müssen. Ein deutsches Institut zählt zu den gefährlichsten.

Klasse 1 – UBS, Santander, Royal Bank of Scotland
Der Finanzstabilitätsrat teilt die Banken in fünf Klassen ein. In der ersten Klasse befinden sich laut der vorgesellten Liste 18 Banken, die nicht als besonders systemrelevant gelten – eine mehr als im Vorjahr. Sie müssen nur ein Prozent mehr Kapital zusätzlich zu der erforderlichen Eigenkapitalquote vorhalten. Unter diesen nicht besonders gefährlichen Banken befinden sich Geldhäuser wie die Schweizer Großbank UBS, die Société Générale, die Santander, Credit Agricole, die Royal Bank of Scotland und die Bank of China.
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Klasse 1 – Morgan Stanley
Neu in der Klasse 1 ist die US-Bank Morgan Stanley, die im Vorjahr noch mehr Kapital vorhalten musste. Jetzt beträgt dieser Zuschlag nur noch ein Prozent.
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Klasse 1 – Standard Chartered
Welche Konsequenzen der Brexit für die britische Standard Chartered bedeutet, ist noch nicht absehbar. Dennoch belegt die Bank einen Platz in der Klasse 1, die einen Kapitalaufschlag von einem Prozent voraussetzt.
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Klasse 1 – Unicredit
Das Verfassungsreferendum in Italien am 4. Dezember 2016 könnte das Land wieder in die Krise zurückwerfen. Sollten die Italiener die Reformen ablehnen könnte Unicredit vor größeren Problemen stehen. Laut der Studie gilt die italienische Bank dennoch als nicht systemgefährdend.
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Klasse 2 – Barclays
James Staley, seit Dezember 2015 Chef der britischen Bank Barclays, konnte die Risikoeinstufung des Geldhauses reduzieren. Barclays gehört nur noch der Klasse 1 an. Dort ist ein Kapitalzuschlag von 1,5 Prozent erforderlich.
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Klasse 2 – Wells Fargo
Für Wells Fargo geht es in diesem Jahr eine Klasse nach unten – von Klasse 1 ins Klasse 2, was eine Erhöhung des Kapitalzuschlags von einem auf 1,5 Prozent bedeutet.
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Klasse 2 – Industrial and Commercial Bank of China
Die Industrial and Commercial Bank of China konnte ebenfalls die Klasse nicht halten und rutscht von der ersten in die zweite. Aufschlag: 1,5 Prozent.
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Klasse 2 – Credit Suisse
Die zweitgrößte Schweizer Großbank Credit Suisse gilt als gefährlicher als ihr Konkurrent UBS. Der neue Chef der Bank, Tidjane Thiam, baut das angeschlagene Institut kräftig um. Dennoch beträgt der Aufschlag nach wie vor 1,5 Prozent.
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Klasse 2 – Goldman Sachs
Auch die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs wird als „systemisch“ eingestuft, sie muss 1,5 Prozent Kapitalzuschlag vorhalten.
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Klasse 2 – Mitsubishi UFJ FG (MUFG)
Die Mitsubishi UFJ FG (MUFG) muss ebenfalls 1,5 Prozent Kapital als Zuschlag vorhalten. Zu der japanischen Holdinggesellschaft gehört die Bank of Tokyo-Mitsubshi UFJ. Die Bankengruppe zählt im japanischen Leitindex Nikkei neben Toyota, Toshiba und Sony zu den Schwergewichten. Japanische Banken wie die MUFG profitieren derzeit von der extrem expansiven Geldpolitik der japanischen Notenbank.
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Klasse 3 – BNP Paribas
Der französische Marktführer BNP Paribas gilt zu den gefährlicheren Banken. Die Investmentbank gehört zur Klasse 3 und muss einen Kapitalaufschlag von zwei Prozent vorhalten.
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Klasse 3 – Bank of America
Das größte Kreditinstitut der USA, die Bank of America, kann seine Klasse nicht halten. 2015 noch in der zweiten muss sich die US-Bank in diesem Jahr mit der Klasse 3 begnügen.
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Klasse 3 – Deutsche Bank
Die Deutsche Bank ist das einzige deutsche Geldhaus, das vom Finanzstabilitätsrat als systemrelevant eingestuft wird. Sie muss zwei Prozent Kapital vorhalten. Der britische Chef John Cryan greift momentan durch und zeigt mit einem umfangreichen Stellenabbau und dem Streichen der Dividende Härte. Der Erfolg jedoch hält sich bislang in Grenzen.
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Klasse 3 – HSBC
Die HSBC konnte sich 2016 um eine Klasse verbessern. Der britischen Großbank reicht in der Klasse 3 ein Kapitalpuffer von zwei Prozent. Im Vorjahr gehörte sie noch zu Klasse der gefährlichen Banken und musste einen Kapitalzuschlag von 2,5 Prozent vorhalten.
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Klasse 4 – JP Morgan Chase
JP Morgan Chase gehört zu den „gefährlichsten Banken der Welt“. Die US-Bank muss laut der Studie wie bereits im Vorjahr als Sicherheit einen Kapitalzuschlag von rund 2,5 Prozent vorhalten, womit sie zur Klasse 4 gehört.
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Klasse 4 – Citigroup
In die sogenannte „Klasse 4“ abgerutscht ist die Citigroup, der 2015 ein Kapitalzuschlag von zwei Prozent ausgereicht hatte. Pleiten dieser beiden Banken würden das gesamte Finanzsystem bedrohen. Allerdings haben die vergangenen Quartalszahlen der beiden Geldhäuser überzeugt, weshalb eine Insolvenz unwahrscheinlich ist. Die bedrohlichste Klasse 5 erreicht derzeit kein Institut. In dieser Liga wären 3,5 Prozent Kapitalzuschlag fällig.
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