Telekom, Commerzbank, Siemens Die Quartalszahlen des Tages

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Bertelsmann, Dürr, Rheinmetall, Generali & Co

Bertelsmann wächst mit Digitalgeschäften und TV-Produktionen
Deutlich wachsende Digitalgeschäfte, Erfolge der TV-Produktionstochter Freemantle und das Wachstum der Musikrechtesparte BMG beflügeln den Bertelsmann-Konzern. Insgesamt stieg der Umsatz des Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmens in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 2,4 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro. Dies sei der höchste Wert seit 2007, betonte das Unternehmen am Donnerstag bei der Präsentation der Quartalszahlen in Gütersloh.
Das Konzernergebnis verringerte sich allerdings um mehr als drei Prozent auf 671 Millionen Euro. Hier machten sich neben negativen Wechselkurseffekten unter anderem auch Belastungen durch die Drucksparte bemerkbar. Insbesondere das deutsche Tiefdruckgeschäft litt unter weiter sinkenden Volumen sowie steigenden Papierpreisen.
Konzernchef Thomas Rabe zeigte sich dennoch zufrieden mit der Entwicklung: „Unser Wachstumsprofil hat sich weiter verbessert“, betonte er. In seinen Wachstumsgeschäften erziele der Konzern inzwischen aus eigener Kraft eine Umsatzsteigerung von zehn Prozent.
Der Konzern bestätigte seine Prognose für das Gesamtjahr. Er erwartet demnach 2018 insgesamt einen höheren Umsatz als im Vorjahr und ein Konzernergebnis von mehr als einer Milliarde Euro.

Motorenbauer Deutz wird rentabler
Der Motorenhersteller Deutz hat im dritten Quartal seinen Umsatz um fast ein Fünftel auf 420 Millionen Euro gesteigert. Die operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) kletterte auf 3,0 Prozent von zuletzt 1,4 Prozent.

Compugroup Medical steigert Umsatz um ein Fünftel
Die Medizinsoftwarefirma hat im dritten Quartal von der zunehmenden Vernetzung aller Beteiligten im Gesundheitswesen (Telematik-Infrastruktur) profitiert und ihren Umsatz um ein Fünftel auf 166 Millionen Euro hochgeschraubt. Das Betriebsergebnis (Ebitda) kletterte um fast ein Drittel auf 37 Millionen Euro. Das Koblenzer Unternehmen hält an seiner Prognose für das Gesamtjahr fest.

Höhere Materialpreise belasten Wacker Neuson
Der Baumaschinenhersteller hat im dritten Quartal dank der anhaltenden Nachfrage in Europa und Nordamerika den Umsatz um zehn Prozent auf 416 Millionen Euro gesteigert. Gestiegene Materialpreise dämpften allerdings das Gewinnwachstum. Das operative Ergebnis (Ebit) stieg lediglich um eine Million auf 41 Millionen Euro.

Dürr erwartet Rekordwerte bei Umsatz und Aufträgen
Nach sinkendem Gewinn und Auftragseingang im bisherigen Jahresverlauf setzt der Anlagenbauer und Autozulieferer Dürr auf eine Wende im vierten Quartal. „Wir sollten ein sehr gutes Schlussquartal erzielen können“, erklärte Vorstandschef Ralf Dieter am Donnerstag. Der Spezialist für Lackieranlagen habe gute Aussichten auf mehr Aufträge der Autoindustrie, insbesondere von Kunden aus China. Dort beliefere Dürr neben den etablierten Herstellern zunehmend neue Anbieter von Elektroautos. Der MDax-Konzern hatte im Oktober sein Renditeziel um einen Prozentpunkt auf eine Spanne von 5,8 bis 6,3 Prozent gesenkt und das vor allem mit Kosten für die Trennung von einem defizitären Geschäft mit Gasturbinen begründet. Nach drei Quartalen lag die Ebit-Marge mit 5,6 (Vorjahr 8,0) Prozent noch etwas unter dem Zielkorridor.
Von Juli bis September steigerte Dürr zwar den Umsatz um sechs Prozent auf 985 Millionen Euro, doch der Nettogewinn brach um mehr als ein Viertel ein auf 35 Millionen Euro. Von Reuters befragte Analysten hatten nach dem schwachen ersten Halbjahr sogar noch einige Millionen weniger erwartet. Auch der Auftragseingang blieb bisher hinter dem Vorjahresniveau zurück. Doch im Gesamtjahr könnte er auf ein neues Rekordhoch von 3,9 Milliarden Euro steigen, erklärte das Unternehmen. Auch beim Umsatz, der nach neun Monaten mit 2,73 Milliarden Euro zwei Prozent über Vorjahr liegt, stellte Dürr einen neuen Bestwert von mehr als 3,8 Milliarden Euro in Aussicht.

Immobilieninvestor DIC Asset steigert Gewinn leicht
Der Immobilieninvestor hat seinen Gewinn in den ersten neun Monaten um 1,5 Prozent auf fast 34 Millionen Euro erhöht. Die für die Branche wichtige Kennzahl FFO (Funds from Operations) kletterte unter anderem wegen höherer Transaktionsgebühren leicht auf 49 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr peilt DIC Asset nun 68 Millionen Euro statt bisher 62 bis 64 Millionen Euro an. Das Unternehmen verwaltet inzwischen Immobilien mit einem Marktwert von 5,1 Milliarden Euro.

Rheinmetall schraubt Umsatzerwartungen zurück
Das Rüstungs-Geschäft schiebt den Gewinn bei Rheinmetall an. Bei stagnierenden Erlösen in Höhe von rund 4,1 Milliarden Euro stieg das operative Ergebnis in den ersten neun Monaten um 21 Millionen auf 252 Millionen Euro, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Sieben Millionen davon steuerte die Autozulieferung bei, 15 Millionen Euro das Rüstungsgeschäft. „Wir profitieren bei Defence vom wachsenden Nachholbedarf bei der Ausrüstung der Bundeswehr und vom militärischen Modernisierungsbedarf in vielen Ländern weltweit“, erklärte Firmenchef Armin Papperger.
Dank der Auftragserfolge im Rüstungsgeschäf stieg bis Ende September der Orderbestand deutlich um knapp zwei Milliarden auf 9,3 Milliarden Euro. Papperger betonte aber, Automotive bleibe der größte Ergebnis-Lieferant und profitiere von neuen Technologien zur Treibstoff- und Emissionsreduzierung sowie in zunehmendem Maße in der Elektromobilität.
Der Manager traut sich angesichts der bisherigen Gewinnzuwächse im Gesamtjahr eine etwas bessere Rendite von über sieben Prozent zu statt rund sieben Prozent. Das Umsatzziel schraubt er er indes zurück auf ein Plus von fünf Prozent. Bislang hatte er einen Anstieg um acht Prozent erwartet nach einem Umsatz von 5,9 Milliarden im Vorjahr.

Hapag Lloyd verdoppelt Konzernergebnis
Deutschlands größte Containerreederei hat ihren Nettogewinn im dritten Quartal dank einer höheren Transportmenge, einer besseren Auslastung der Schiffe und den Synergien aus dem Zusammenschluss mit UASC mehr als verdoppelt. Das Konzernergebnis stieg auf 113,4 (51,8) Millionen Euro.

Hohe Nachfrage kurbelt Gewinn von Wienerberger an
Der weltgrößte Ziegelhersteller hat in den ersten drei Quartalen bei gestiegenen Erlösen mehr verdient. Der operative Gewinn (Ebit) erhöhte sich dank einer guten Nachfrage in allen Kernmärkten um 17 Prozent auf 203,3 Millionen Euro. Aber auch die Kostensenkungsmaßnahmen sowie die begonnene Portfoliobereinigung trugen Früchte. Unter dem Strich legte der Gewinn um 33 Prozent auf 125,7 Millionen Euro zu. Der Ausblick wurde bekräftigt.

Generali steigert Gewinn um über ein Viertel
Der führende italienische Versicherer hat in den ersten neun Monaten den Nettogewinn um 26,8 Prozent auf 1,855 Milliarden Euro gesteigert und damit die Analystenschätzungen leicht übertroffen.

Continental sieht auch schwieriges viertes Quartal
Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental sieht nach einem schwachen dritten Quartal auch für den Jahresschluss Risiken. Weil die Autoproduktion weltweit derzeit schwächelt, stellt der Dax-Konzern die derzeitige Prognose für den Jahresumsatz von rund 44,5 Milliarden Euro unter Vorbehalt, wie das Unternehmen am Donnerstag in Hannover mitteilte. Sollte der negative Trend in der Branche im vierten Quartal zunehmen, bestehe ein Risiko, das Ziel nicht zu erreichen. Im August hatte Continental die Gewinnprognose zum zweiten Mal in diesem Jahr gesenkt, weil es unter anderem in China schwächer läuft als gedacht.
„Seit knapp zehn Jahren haben wir im abgelaufenen Quartal zum ersten Mal einen substanziellen Rückgang der weltweiten Fahrzeugproduktion gesehen“, sagte Finanzchef Wolfgang Schäfer. Auch für das vierte Quartal rechnet Conti mit einem Rückgang der Autoproduktion.
Im abgelaufenen dritten Quartal sorgten die Probleme für einen Gewinnrückgang unter dem Strich von gut 14 Prozent auf 626,1 Millionen Euro. Der Umsatz war wie bereits bekannt um 0,9 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro geklettert, das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern war um gut 30 Prozent auf 771,8 Millionen Euro abgesackt.

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