Tiefrote Zahlen Credit-Suisse-Ergebnis leidet unter US-Steuerreform

Die Credit Suisse schreibt das dritte Jahr in Folge tiefrote Zahlen. Quelle: AP

Die zweitgrößte Schweizer Bank Credit Suisse hat 2017 einen Verlust von 983 Millionen Franken verbuchen müssen. Grund dafür ist vor allem die Abschreibung wegen der US-Steuerreform.

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Die Credit Suisse hat das dritte Jahr in Folge tiefrote Zahlen verbucht. Eine Abschreibung wegen der US-Steuerreform brockte der zweitgrößten Schweizer Bank 2017 einen Verlust von 983 Millionen Franken ein, wie Credit Suisse am Mittwoch mitteilte. Die Bank schnitt damit etwas besser als erwartet ab. In den beiden Vorjahren hatte das Institut in Summe bereits rund 5,6 Milliarden Franken verloren. 2018 erwartet der Konzern jetzt aber die Wende. Das Jahr habe gut begonnen. Das gelte insbesondere für das Handelsgeschäft, in dem die Erträge in den ersten sechs Wochen zweistellig zugelegt hätten.

Die Abschreibung belastete das Ergebnis mit 2,3 Milliarden Franken. Unter der größten Steuerreform in den USA seit drei Jahrzehnten leiden alle dort aktiven Banken, so auch die Deutsche Bank. Langfristig werden die Institute aber von der sinkenden Steuerquote profitieren. So hatten JP Morgan, Morgan Stanley, die Citigroup und Goldman Sachs teils Milliarden wegen dieses Effekts verloren, allerdings blieb ihnen unter dem Strich immer noch ein satter Gewinn.

Bei Credit Suisse kletterte der bereinigte Vorsteuergewinn auf 2,8 Milliarden Franken, die verwalteten Vermögen wuchsen auf den Rekordstand von 772 Milliarden Franken. "Diese guten Ergebnisse zeugen von der Stärke unseres Geschäftsmodells und der Effektivität unserer Fokussierung auf das Kundensegment der Superreichen", erklärte Konzernchef Tidjane Thiam. Der frühere Versicherungsmanager dampfte im Zuge des 2015 eingeleiteten Konzernumbaus das riskante Investmentbanking ein und lenkte die so freigewordenen Mittel in die stabilere Vermögensverwaltung um. Gleichzeitig drückte die Bank die Kosten innerhalb von zwei Jahren um über um drei Milliarden Franken.

Dennoch hat Credit Suisse noch einen langen Weg vor sich. Bis 2020 peilt die Bank mit Hilfe weiterer Kostensenkungen und eines wachsenden Kerngeschäfts der Verwaltung von Privatvermögen eine Gewinnsteigerung auf fünf bis 5,5 Milliarden Franken an.

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