Deutschlands Sparkassen haben trotz zunehmender Belastungen aus dem Zinstief im vergangenen Jahr ihren Überschuss stabil bei 2,0 Milliarden Euro gehalten. Der Vorsteuergewinn lag mit 4,8 Milliarden Euro knapp unter dem Vorjahreswert von 4,9 Milliarden Euro, wie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) am Mittwoch in Frankfurt bilanzierte. Sowohl die Kundeneinlagen als auch das Kreditvolumen legten zu. Die Ergebnisse beziehen sich auf 403 Institute, vor Jahresfrist waren es noch 413. Inzwischen ist die Zahl der öffentlich-rechtlichen Institute weiter gesunken: Mitte Februar 2017 gab es bundesweit noch 396 Sparkassen.
Die Sparkassen in Deutschland wollen ihren Privatkunden Strafzinsen nach wie vor ersparen. „Negativzinsen für Sparer sehe ich ... weiterhin nicht“, sagte Sparkassen-Präsident Georg Fahrenschon am Mittwoch laut Redetext in Frankfurt. „Die Sparkassen wollen einen solchen Schritt nicht und stemmen sich mit ganzer Kraft dagegen - auch zu Lasten der eigenen Ertragslage.“
Die Europäische Zentralbank (EZB) verlangt von Kreditinstituten 0,4 Prozent Strafzinsen für Geld, das bei der Notenbank geparkt wird. Die Kosten dafür geben viele Banken seit geraumer Zeit an Unternehmen oder große Investoren wie Fonds weiter. Auch viele Kommunen sehen sich inzwischen mit „Verwahrentgelten“ ihrer Hausbank konfrontiert.
„Die Belastungen durch weitere Zinseinbußen und mögliche höhere Wertberichtigungen werden in den nächsten Jahren steigen“, prognostizierte Fahrenschon. Darauf müssten die Institute Antworten finden. Kosten müssten verringert werden - auch über einen „sozialverträglichen Abbau von Arbeitsplätzen“. Beim Thema Gebühren sei eine „verursachungsgerechte Bepreisung von Leistungen“ angezeigt, bekräftigte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). „Wir müssen die Spielräume nutzen, die der Markt zulässt.“