
Die Schweizer Großbank UBS will ihren Aktionären nach einem kräftigen Gewinnanstieg die höchste Dividende seit der Finanzkrise zahlen. Der Gewinn der größten Schweizer Bank stieg im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf 3,57 Milliarden Franken, wie die UBS am Dienstag mitteilte. An die Anteilseigner sollen 0,75 Franken je Aktie ausgeschüttet werden nach 0,25 Franken im Jahr zuvor. UBS warnte aber, dass die Frankenstärke und Negativzinsen die Profitabilität des Konzerns unter Druck setzen werden. Der Start in das Jahr 2015 sei aber gut verlaufen.
Die Bank habe einen soliden Start ins Jahr hingelegt, kommentierte UBS-Chef Sergio Ermotti das Ergebnis. Der Druck durch die härteren Marktgegebenheiten bleibe aber bestehen. Das Institut hält an seinem Ziel fest, die Eigenkapitalrentabilität in diesem Jahr auf zehn Prozent zu steigern und sie im kommenden Jahr auf 15 Prozent zu erhöhen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erreichte die Bank etwa 7,2 Prozent.
Großbank trotzt Franken-Aufwertung und überrascht Analysten
Mit ihrem Ergebnis übertrifft die UBS aber die Erwartungen der Analysten, die mit einem Gewinn von rund 3,5 Milliarden Franken gerechnet hatten. Die Dividende hatten sie mit 0,75 Franken veranschlagt. „Dividenden treiben den Unternehmenswert nach oben,“ kommentieren die Analysten Huw Van Steenis and Canset Eroglu von Morgan Stanley die Ankündigung. Dabei hatten Anleger zuletzt befürchtet, dass vor allem der starke Franken der Bank schaden könnte - und die Aktie seit Jahresbeginn um 5,8 Prozent nach unten geschickt.
UBS ist der größte Vermögensverwalter der Welt und schaffte es im abgelaufenen Geschäftsjahr, weitere drei Milliarden Franken neue Anlagen zu gewinnen. Der Vorsteuergewinn der Sparte stieg um 37 Prozent auf 646 Millionen Franken. Auf der anderen Seite des Atlantiks laufen die Geschäfts schlechter. Dort sank der Gewinn der Vermögensverwaltung um 8,3 Prozent auf 211 Millionen Franken.
Devisenskandal belastet UBS
Auch das Investmentbanking läuft gut. Im Vergleich zum Vorjahr legte der Gewinn in diesem Segment um 24 Prozent auf 367 Millionen Franken zu. Mit Handels- und Geschäftskunden verdiente die Bank 340 Millionen Franken - das sind rund 2,4 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die gute Entwicklung nahezu aller Geschäftsbereiche machen es leichter, harte Strafen zu verdauen. Im November hatten die Regulierungsbehörden in der Schweiz, Großbritannien und den USA die UBS zu einer Strafzahlung von 800 Millionen Dollar wegen Spekulationen auf dem Devisenmarkt verurteilt. Im dritten Quartal wurden 1,84 Milliarden Franken für Rechtstreitigkeiten zurückgelegt. Derzeit verhandelt das Institut noch über einen Vergleich mit dem US-Justizministerium, wegen des Verkaufs von zweifelhaften Finanzprodukten.
Außerdem wird dem Institut vorgeworfen, Amerikanern bei der Steuerhinterziehung geholfen zu haben. Dort könnte erneut eine hohe Strafe ins Haus stehen. Bereits vor sechs Jahren hatte die UBS 780 Millionen Dollar bezahlt, weil man wegen der Beihilfe zur Steuerhinterziehung ins Visier der US-Behörden geraten war.