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Übernahme Schweizer UBP kauft Privatbank Coutts

Am Freitag teilte Union Bancaire Privée (UBP) mit, dass das Genfer Institut das internationale Geschäft mit reichen Privatkunden der britischen Royal Bank of Scotland übernehmen wird.

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Logo der Union Bancaire Privée Quelle: REUTERS

Die Schweizer Union Bancaire Privée (UBP) setzt ihre Akquisitionstour fort. Das Genfer Institut schluckt das internationale Geschäft mit reichen Privatkunden der britischen Royal Bank of Scotland, wie UBP am Freitag mitteilte. Mit der Übernahme von Coutts International verstärkt die Bank ihre Präsenz im wachstumsstarken asiatischen Markt und baut ihre verwalteten Vermögen um bis zu ein Drittel aus. Der Kaufpreis steht noch nicht fest und wird davon abhängen, wie viel Kunden von RBS ihr Geld tatsächlich zu UBP bringen.

Ein Insider erklärte dazu, das von der "Financial Times" ins Spiel gebrachte Preis-Band von 600 bis 800 Millionen Dollar sei richtig. Eine andere mit der Situation vertraute Person rechnete mit weniger. Der Kaufpreis dürfte sich im branchenüblichen Rahmen von 1,5 bis zwei Prozent der verwalteten Vermögen bewegen.

Coutts International verwaltete Ende Jahr Vermögen von gut 30 Milliarden Franken, UBP kommt auf rund 99 Milliarden Franken. Mit Coutts-Standorten in der Schweiz, Monaco, im Nahen Osten, Singapur und Hongkong verstärkt sich UBP in Märkten, in denen die Schweizer bisher wenig präsent waren. "Dies gilt insbesondere für Märkte mit hohem Potenzial wie Asien, wo das internationale Geschäft von Coutts langjährige Beziehungen mit reichen Kunden aufgebaut hat", erklärte UBP-Chef Guy de Picciotto. Einem Sprecher zufolge könnte der Anteil Asiens an den Gesamtvermögen damit auf bis zu ein Viertel von gegenwärtig unter zehn Prozent klettern.

UBP übernimmt nur die Kundenvermögen und nicht die ganze Gesellschaft. Das bedeutet auch, dass die Rechtsrisiken bei RBS bleiben. Die deutschen Behörden ermitteln gegen die Schweizer Coutts wegen des Verdachts auf Beihilfe zu Steuerhinterziehung, und auch in den USA versucht die Bank ähnliche Vorwürfe vom Tisch zu bringen.

Immer mehr ausländische Finanzkonzerne ziehen sich angesichts des Drucks auf das Bankgeheimnis und steigender Regulierungskosten aus dem Private Banking in der Schweiz zurück. Als Käufer trat immer wieder UBP auf. 2013 kauften die Genfer das Private Banking-Geschäft von Lloyds, 2011 übernahmen sie ABN Amro Schweiz.

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