
Die beiden größten italienischen Banken UniCredit und Intesa Sanpaolo wollen vor dem europaweiten EZB-Stresstest einen Teil ihrer faulen Kredite auslagern. Beide Institute sowie der US-Finanzinvestor KKR unterzeichneten dazu eine Absichtserklärung. Es soll eine spezielle Gesellschaft geschaffen werden, die sich um die Problemkredite kümmert. In einer Erklärung der Banken hieß es am Dienstag, die Details der Zusammenarbeit würden noch ausgehandelt.
Für die Banken könnte es durch die Kooperation mit dem Investor leichter werden, Verluste aus den Engagements zu minimieren beziehungsweise die Kredite ganz zu verkaufen. Eine mit dem Vorgang vertraute Person sagte Reuters, die HVB-Mutter UniCredit und Intesa würden jeweils ein Kreditvolumen von einer Milliarde Euro in die Bad Bank einbringen, in die KKR Kapital in noch nicht bekannter Höhe einbringen werde.
Faule Kredite sind nach der längsten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg das größte Problem der italienischen Banken. Nach Verbandsangaben summierten sich die Problem-Darlehen im Februar auf den Rekordwert von 162 Milliarden Euro. UniCredit verbuchte auch wegen hoher Abschreibungen auf Kredite 2013 einen Verlust von 14 Milliarden Euro. Intesa kam auf ein Minus von 4,55 Milliarden Euro. Über die geplante Bad Bank in Italien hatte zuerst die "Financial Times" berichtet.