
Frankfurt Die Anzeichen für einen geplanten Briefbombenanschlag auf Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann verdichten sich. Ein Sprecher der Polizei Frankfurt sagte am Donnerstag, in der am Vortag abgefangenen verdächtigen Briefsendung an Ackermann sei Pulver gefunden worden, das vermutlich entzündlich sei und in die Luft gehen könne. Es deute nichts auf einen „gewerblichen oder militärischen Sprengstoff hin“, sondern auf „Eigenbau“, etwa aus Feuerwerkskörpern, ergänzte der Sprecher.
Der verdächtige DIN-A5-Umschlag war am Mittwochnachmittag bei der Deutschen Bank eingegangen und aufgefallen. Die Polizei nahm daraufhin die Ermittlungen auf. Nach Angaben der Frankfurter Polizei untersucht das Landeskriminalamt in Wiesbaden den Umschlag. Keine Stellungnahme gab es bislang dazu, wer hinter der Sendung stehen könnte. Bankenkreisen zufolge verstärkte die Deutsche Bank weltweit ihre Vorkehrungen. Demnach wird mehr Sicherheitspersonal eingesetzt.
Laut einem hochrangigen Mitarbeiter der US-Strafverfolgungsbehörden enthielt die Sendung vorläufigen Untersuchungen zufolge Sprengstoff und Bombensplitter. Nach Informationen des US-Mitarbeiters war als Rücksendeadresse die ebenfalls in Frankfurt ansässige Europäische Zentralbank angegeben worden. Nach dem Fund seien die Sicherheitsvorkehrungen in den New Yorker Büros des größten deutschen Kreditinstituts erhöht worden.
Die Briefsendung sei im Hauptquartier der Deutschen Bank in Frankfurt routinemäßig geröntgt worden, hatte eine Polizeisprecherin noch am Abend mitgeteilt. Als beim Durchleuchten verdächtige Formen auftauchten, alarmierten die Bankangestellten die Polizei. Die Sendung in der Größe DIN A5 sei in der Poststelle aufgefallen, weil sie nicht ins Raster gepasst habe.
Die Deutsche Bank bestätigte den Eingang der verdächtigen Sendung und teilte mit, dass die Polizei die Ermittlungen aufgenommen habe. Die Sendung wurde von Experten des Landeskriminalamtes abgeholt und noch am Abend kurz untersucht. Am Donnerstagmorgen sollte die Untersuchung fortgesetzt werden, sagte ein LKA-Sprecher in der Nacht.
Auch in New York sorgte das Paket für erhöhte Alarmbereitschaft. Nach der verdächtigen Postsendung in Frankfurt befindet sich auch die Finanzmetropole New York in erhöhter Alarmbereitschaft. Die New Yorker Polizei verschickte eine Warnung an Unternehmen in der Stadt, sie sollten „besonders vorsichtig“ sein bei Paketen. Das bestätigte ein Polizeisprecher. Die Streifen rund um die Büros der Deutschen Bank wurden verstärkt. Bankenkreisen zufolge verstärkte die Deutsche Bank weltweit ihre Vorkehrungen. Demnach wird mehr Sicherheitspersonal eingesetzt.