
Der EU-Ausschuss für Wirtschaft und Währung (ECON) hat heute beschlossen, die Vergütungsregeln mit Bonigrenzen für Banker auch auf die Fondsmanager auszudehnen, so sagte es Sven Giegold, wirtschafts- und finanzpolitischer Sprecher der Grünen im Europäischen Parlament und zuständiger Berichterstatter aus dem Ausschuss in einer Telefonkonferenz.
Künftig sollen Fondsmanager nur noch einen Bonus bekommen können, der auch der Höhe ihres Festgehaltes entspricht, plant der Ausschuss.





Wer also 80.000 Euro Festgehalt hat, könnte noch maximal 80.000 Euro als Bonus bekommen. Das EU-Parlament muss dem aber noch zustimmen. Doch schon jetzt ist klar, dass Vergütungsgrenzen alle Bereiche des Finanzmarktes erfassen werden und irgendwann auch Hedgefonds und Private Equity Gesellschaften treffen werden.
Die EU-Ausschussmitglieder wollen verhindern, dass die verschärften Bonusregeln für Banker dadurch ausgehebelt werden, dass Banken Mitarbeiter in Fondsgesellschaften auslagern, also eine Art Regulierungsarbitrage betreiben könnten. Das ist nur konsequent und richtig. Denn überall wird Geld für die Altersvorsorge von Bürgern angelegt, ob Bank, Investmentfonds oder Private Equity-Fonds. Vor allem die Versorgungswerke und Pensionskassen sind dort aktive Anleger und auch sie müssen vor einer zu hohen Kostenbelastung geschützt werden. Und da die Netzwerke so geknüpft sind, dass sie intern nur wenig gegen Gier und Boniauswüchse tun, muss der Gesetzgeber eingreifen.
Auch bei den Fondsgesellschaften gibt es Gierhälse. Aber genauso, wie längst nicht jeder Mitarbeiter einer Bank einen Bonus bekommt (die neuen Bonusregeln werden in Deutschland nur etwa zwei Prozent der Bankangestellten treffen) gibt es auch bei den Investmentfondsanbietern manche, die hohe Boni bekommen, andere gehen leer aus.