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Vergütungsregeln Bonusdeckel für Fondsgesellschaften ausweiten

Die EU-Parlamentarier wollen auch die Boni von Fondsmanagern bei den in der EU zugelassenen Investmentfonds kappen. Das ist zwar konsequent, aber im Detail noch ziemlich vage.

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Die EU-Parlamentarier haben heute beschlossen, die Vergütungsregeln mit Bonigrenzen für Banker auch auf die Fondsmanager auszudehnen. Quelle: dpa

Der EU-Ausschuss für Wirtschaft und Währung (ECON) hat heute beschlossen, die Vergütungsregeln mit Bonigrenzen für Banker auch auf die Fondsmanager auszudehnen, so sagte es Sven Giegold, wirtschafts- und finanzpolitischer Sprecher der Grünen im Europäischen Parlament und zuständiger Berichterstatter aus dem Ausschuss in einer Telefonkonferenz.

Künftig sollen Fondsmanager nur noch einen Bonus bekommen können, der auch der Höhe ihres Festgehaltes entspricht, plant der Ausschuss.

Diese Banken verdienen am besten am Aktiengeschäft
Platz zehn: HSBC Holdings Wie auch im Jahr 2011 belegt die britische HSBC Group den zehnten Platz im Bloomberg-Ranking der größten Aktienverkäufer. 1,1 Milliarden Dollar Provision nahm die Gruppe, die in Deutschland durch die HSBC Trinkaus vertreten ist, aus Aktienverkäufen ein. Im Jahr 2011 waren es noch 1,01 Milliarden Dollar. Quelle: REUTERS
Platz zehn: RBC Capital Markets Ebenfalls 1,1 Milliarden Dollar Provision nahm die Royal Bank of Canada im Jahr 2012 ein - und teilt sich somit mit der HSBC den zehnten Platz. Für die Kanadier ist das eine Verbesserung. 2011 belegte die Bank nach Provisionsvolumen noch den zwölften Rang. Quelle: REUTERS
Platz neun: UBSDie Schweizer Großbank UBS verdiente im vergangenen Jahr fast zwei Milliarden Dollar mit Aktiengeschäften. Im Jahr davor waren es noch 1,6 Milliarden Dollar. Quelle: REUTERS
Platz acht: Barclays CapitalAuch die britische Barclays konnte 2012 mehr Provisionen aus Aktiengeschäften verbuchen als noch im Jahr zuvor, auch wenn sich dadurch an der Platzierung im Ranking nichts geändert hat. 2011 gab es für ein Provisionsvolumen in Höhe von 2,19 Milliarden Dollar genauso den achten wie Platz wie 2012 mit 2,28 Milliarden Dollar. Quelle: AP
Platz sieben: Credit SuisseFür die Credit Suisse ging es dagegen einen Platz hinunter: Obwohl die Bank im Jahr 2012 2,34 Milliarden Dollar Provisionen verbuchen konnte, statt der 2,26 Milliarden im Jahr 2011 reichte es im aktuellen Ranking der größten Aktienverkäufer nur für Rang sieben. Quelle: REUTERS
Platz sechs: Deutsche BankDas Jahr 2012 ist für die Deutsche Bank nicht gut gelaufen: Im vierten Quartal 2012 musste das Geldhaus einen Nettoverlust von 2,15 Milliarden Euro verbuchen. Auf das Jahr gerechnet erzielte die Bank einen Gewinn vor Steuern von 1,4 Milliarden Euro, im Jahr 2011 waren es noch 5,4 Milliarden Euro. Dafür lief das Aktiengeschäft der größten deutschen Bank gut: Weltweit nahm sie rund 2,6 Milliarden Dollar an Provisionen aus Aktienverkäufen ein. Im Jahr davor belegte die Deutsche Bank zwar noch den fünften Platz, dafür fielen die Provisionen mit 2,29 Milliarden Dollar geringer aus. Quelle: dpa
Platz fünf: Bank of America Merrill LynchFür die Bank of America ging es auch einen Platz nach unten: 2011 schaffte es die US-Bank noch auf Rang vier, in diesem Jahr hat es nur für Platz fünf gereicht. Dabei ist auch bei der Bank of America das Provisionsvolumen aus Aktiendeals gestiegen: Statt 2,79 Milliarden Dollar wie im Jahr 2011 nahm die Bank im letzten Jahr 3,16 Milliarden Dollar ein. Quelle: dpa

Wer also 80.000 Euro Festgehalt hat, könnte noch maximal 80.000 Euro als Bonus bekommen. Das EU-Parlament muss dem aber noch zustimmen. Doch schon jetzt ist klar, dass Vergütungsgrenzen alle Bereiche des Finanzmarktes erfassen werden und irgendwann auch Hedgefonds und Private Equity Gesellschaften treffen werden.

Die EU-Ausschussmitglieder wollen verhindern, dass die verschärften Bonusregeln für Banker dadurch ausgehebelt werden, dass Banken Mitarbeiter in Fondsgesellschaften auslagern, also eine Art Regulierungsarbitrage betreiben könnten. Das ist nur konsequent und richtig. Denn überall wird Geld für die Altersvorsorge von Bürgern angelegt, ob Bank, Investmentfonds oder Private Equity-Fonds. Vor allem die Versorgungswerke und Pensionskassen sind dort aktive Anleger und auch sie müssen vor einer zu hohen Kostenbelastung geschützt werden. Und da die Netzwerke so geknüpft sind, dass sie intern nur wenig gegen Gier und Boniauswüchse tun, muss der Gesetzgeber eingreifen.

Auch bei den Fondsgesellschaften gibt es Gierhälse. Aber genauso, wie längst nicht jeder Mitarbeiter einer Bank einen Bonus bekommt (die neuen Bonusregeln werden in Deutschland nur etwa zwei Prozent der Bankangestellten treffen) gibt es auch bei den Investmentfondsanbietern manche, die hohe Boni bekommen, andere gehen leer aus.

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