Verkleinerung Commerzbank macht 200 Filialschließungen aus Pandemie dauerhaft

Die Commerzbank verkleinert ihre Präsenz in Deutschland damit von 1000 auf 800 Geschäftsstellen – allerdings gut drei Jahre früher als geplant. Quelle: REUTERS

Die Commerzbank will 200 Filialen dauerhaft schließen, die sie Anfang dieses Jahres wegen der Pandemie vorübergehend geschlossen hatte. Damit beginnt das Institut mit der Verkleinerung gut drei Jahre früher als geplant.

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Die Commerzbank wird 200 Filialen dauerhaft schließen, die sie Anfang dieses Jahres wegen der Coronavirus-Pandemie vorübergehend dicht gemacht hatte. Die Entscheidung wurde den Mitarbeitern am Freitag mitgeteilt, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten. Damit kann die Bank ihr Ziel für Filialschließungen drei Jahre vor dem ursprünglichen Termin erreichen.Das Kreditinstitut werde in den kommenden Wochen 150 weitere Standorte wieder in Betrieb nehmen und die Gesamtzahl der offenen Filialen damit auf 600 erhöhen, sagten die Personen. Die restlichen 200 Filialen sollen zu einem späteren Zeitpunkt geöffnet werden.in Sprecher am Freitag. Dabei handle es sich um genau die Filialen, die die Bank bis Ende des Jahres 2023 schließen wollte. Die betroffenen Mitarbeiter sollten an andere Standorte in der Nähe wechseln. Die Belegschaft sei über die Pläne informiert worden.

Die Bank verkleinert ihre Präsenz in Deutschland damit von 1000 auf 800 Geschäftsstellen – allerdings gut drei Jahre früher als geplant. „Es hätte keinen Sinn gehabt, diese Filialen möglicherweise nur für ein paar Monate wieder zu öffnen und erst dann endgültig zu schließen“, sagte der Commerzbank-Sprecher. „Mit der Entscheidung schaffen wir Klarheit für unsere Kunden.“ Der bereits beschlossene Stellenabbau wird dem Sprecher zufolge nicht beschleunigt. Alle betroffenen Mitarbeiter kämen in anderen Filialen unter.

150 andere Filialen, die derzeit wegen der Pandemie geschlossen sind, will die Commerzbank bis Mitte September wieder öffnen, wie der Sprecher weiter sagte. Dann hätten Kunden wieder Zugang zu gut 600 Geschäftsstellen. Die übrigen 200 Filialen sollen erst später wieder in Betrieb gehen. Das vorsichtige Wiederhochfahren des Filialbetriebs begründete der Sprecher mit dem Schutz der Gesundheit von Mitarbeitern und Kunden. Dabei verwies er auf die wieder steigenden Infektionszahlen in Deutschland in der Corona-Pandemie.

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orstandschef Martin Zielke, der lange an dem großen Filialnetz festgehalten und auch die bisher geplante Verkleinerung beschlossen hatte, hatte vor einigen Wochen seinen Rücktritt angekündigt. Er will die Bank nur noch so lange führen, bis ein Nachfolger für den Posten gefunden ist – längstens bis Ende des Jahres. Erst jüngst hatte die Commerzbank mit Hans-Jörg Vetter einen neuen Aufsichtsratschef berufen. Zudem feilt das Geldhaus an einer neuen Strategie inklusive verschärftem Sparkurs, um den Konzern wieder profitabler zu machen.

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