Vertrauenskrise Auslandsbanken räumen Fehltritte ein

Die ausländischen Banken wollen auf die Vertrauenskrise mit einem Mentalitätswandel reagieren. Eine schärfere Regulierung allein reiche nicht aus. Die Interessen der Kunden müssen wieder Mittelpunkt des Geschäfts werden.

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Die Bankentürme von Frankfurt. Rund um den Globus verschärfen Politiker ihre Anti-Banken-Rhetorik. Quelle: dpa

Frankfurt Die ausländischen Banken in Deutschland halten einen grundlegenden Mentalitätswandel in der Branche für nötig, um Vertrauen wiederzugewinnen. „Es hat in unserer Branche massive Verfehlungen gegeben“, sagte Stefan Winter, Chef des Auslandsbanken-Verbands, am Mittwochabend in Frankfurt. „Ethische und moralische Grundsätze wurden missachtet und das Meinungsbild, das die breite Öffentlichkeit von uns hat, ist oft nachvollziehbar.“

Eine schärfere Regulierung alleine reiche angesichts der Vertrauenskrise nicht aus, betonte der Chef des Verbands, der auch die ausländischen Investmentbanken vertritt. „Wir müssen vielmehr alle, als Unternehmen wie als Einzelner, an unserer Grundüberzeugung arbeiten.“ Das Interesse der Kunden müsse wieder in den Mittelpunkt des Bankgeschäfts rücken, betonte Winter, der das Investmentbanking der Schweizer UBS in Deutschland leitet.

Winter schließt sich damit den Deutsche-Bank-Chefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen an, die für ihr eigenes Haus einen Kulturwandel angekündigt haben. So sollen beispielsweise Boni begrenzt und Anreize anders gesetzt werden. Details hierzu werden am 11. September erwartet.

Jüngste Bankenskandale wie die Affären um Zinsmanipulationen, mutmaßlich dubiose Iran-Geschäfte oder milliardenschwere Handelsbetrügereien haben das Vertrauen in die Branche zuletzt weiter massiv beschädigt. Rund um den Globus verschärfen Politiker ihre Anti-Banken-Rhetorik.

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