Wegen Betrug Drei Ex-UBS-Banker in den USA verurteilt

Die Mitarbeiter sollen amerikanische Kommunen bei Anleihegeschäften betrogen haben. Je nach Schwere der Schuld drohen den Verurteilten jetzt bis zu 30 Jahre Haft und Geldstrafen in Millionenhöhe.

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Drei ehemalige UBS-Mitarbeiter wurden in den USA verurteilt. Quelle: Reuters

Washington/New York Drei ehemalige Mitarbeiter der Schweizer Großbank UBS haben den amerikanischen Staat betrogen und müssen dafür nun mit hohen Gefängnisstrafen rechnen. Geschworene in New York sahen es am Freitag als erwiesen an, dass die Banker bei einem Komplott mitgemacht haben, um US-Kommunen und andere öffentliche Einrichtungen bei Anleihegeschäften über den Tisch zu ziehen. Die Jury verurteilte das Trio wegen Betrugs in mehreren Fällen.

Die drei hätten ihr Spiel über Jahre getrieben und Kommunen im ganzen Land um ihr Geld gebracht, erklärte Scott Hammond vom Justizministerium in Washington. Über die Strafe wird wie bei US-Verfahren üblich zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Es drohen je nach Schwere der Schuld bis zu 30 Jahre Gefängnis oder sogar mehr sowie Geldstrafen bis in den Millionenbereich.

Eine ganze Gruppe an Mitarbeitern aus verschiedenen Finanzhäusern hatten das Bieterverfahren manipuliert, mit denen Kommunen die beste Geldanlage finden sollten. Der Skandal um das sogenannte „bid rigging“ erschüttert die US-Bankenszene seit Jahren. 20 Personen sind angeklagt worden, von denen nach Angaben des Justizministerium bereits 19 inklusive der Ex-UBS-Banker verurteilt wurden oder gestanden haben.

Konkret ging es um die kurzfristige Anlage von Geldern, die öffentliche Einrichtungen und Kommunen durch die Ausgabe von Anleihen eingenommen hatten und nicht sofort ausgaben. Hier gab es nach den Erkenntnissen der Behörden zahlreiche verbotene Absprachen auf Bankenseite. Folge sei gewesen, dass die öffentliche Hand letztlich geringere Zinsen bekam und die Banken ihren Gewinn maximieren konnten.

Im Falle der UBS-Banker liefen die Betrügereien nach Ansicht der Ankläger von wenigstens März 2001 bis November 2006. Mindestens 26 Gebote für Geldanlagen wurden demnach manipuliert. Die UBS selbst hatte sich im Mai 2011 auf einen Vergleich mit den US-Behörden geeinigt und zahlte 160 Millionen Dollar, um die Angelegenheit aus der Welt zu schaffen. Die Bank of America zahlte 137 Millionen Dollar, Wells Fargo 37 Millionen Dollar.

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