Die skandalgeplagte US-Großbank Wells Fargo hat sich auf einen eine Milliarde Dollar schweren Vergleich mit Aktionären geeinigt. Diese hatten der Bank vorgeworfen, sie zum Stand der Aufarbeitung diverser Skandale falsch informiert zu haben. Die viertgrößte Bank der USA erklärte am Dienstag, dass sie die Anschuldigungen zwar nach wie vor bestreite, sie aber froh sei, die Klage mit dem Vergleich hinter sich zu lassen.
Wells Fargo wurde in den vergangenen Jahren wiederholt von Skandalen erschüttert. So eröffnete das Institut etwa 3,5 Millionen Konten ohne Zustimmung der Kunden oder verkaufte hunderttausenden Kreditnehmern Kfz-Versicherungen, die sie nicht benötigten. Seit 2016 hat die Bank mehrere Milliarden Dollar gezahlt oder zurückgestellt, um Rechtsstreitigkeiten und Ermittlungen der Behörden beizulegen.
Seit 2018 unterlag Wells Fargo Auflagen der US-Notenbank Fed und zweier weiterer Bankaufsichtsbehörden, die das Institut zu einer Verbesserung seiner Kontrollen und Unternehmensführung (governance) verpflichteten. Im März 2020 wurde bekannt, dass Wells Fargo dem Plan hinterhinkt.
Daraufhin brach der Marktwert des Bankhauses um mehr als 54 Milliarden Dollar ein. Die klagenden Aktionäre warfen dem 171 Jahre alten Institut aus San Francisco vor, die Fortschritte bei der Erfüllung der Auflagen falsch dargestellt zu haben.
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