Zinsanstieg Banken vergeben weniger Kredite an Firmen im Euro-Raum

Die europäische Zentralbank in Frankfurt Quelle: dpa

Das Wachstum der vergebenen Kredite an Firmen im Euro-Raum hat sich zum Jahresende 2022 verlangsamt. Auch die vergebenen Darlehen an Privathaushalte wuchsen weniger schnell.

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Das Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen im Euro-Raum hat sich zum Jahresende hin angesichts der gestiegenen Leitzinsen und Konjunktursorgen deutlich verlangsamt. Im Dezember vergaben die Geldhäuser im Währungsgebiet 6,3 Prozent mehr Kredite an Firmen als vor Jahresfrist, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag in Frankfurt mitteilte.

Im November hatte das Wachstum noch bei 8,3 Prozent gelegen, im Oktober bei 8,9 Prozent. An die Privathaushalte reichten die Banken im Dezember 3,8 Prozent mehr Darlehen aus vor Jahresfrist. Im November war das Wachstum mit 4,1 Prozent ebenfalls noch stärker gewesen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat seit Juli inzwischen die Zinsen vier Mal in Folge angehoben. Im Dezember nahm sie den Fuß etwas vom Gas und erhöhte die Sätze um 0,50 Prozentpunkte nach zwei Riesenschritten um jeweils 0,75 Prozentpunkte zuvor.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde signalisierte zudem mehrere weitere Zinserhöhungen im neuen Jahr im Volumen von jeweils einem halben Prozentpunkt. Die nächste Zinssitzung - die erste im neuen Jahr - ist am kommenden Donnerstag.

Die Geldmenge M3 wuchs im Dezember um 4,1 Prozent. Volkswirte hatten einen stärkeren Anstieg um 4,6 Prozent erwartet. Im November hatte das Plus noch bei 4,8 Prozent gelegen. Zu der Messgröße M3 zählen unter anderem Bargeld, Einlagen auf Girokonten sowie Geldmarktpapiere und Schuldverschreibungen.

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Volkswirten zufolge können Änderungen in der Geldmenge Hinweise darauf geben, wie sich die Inflation entwickeln wird. So könnte das sich verlangsamende M3-Wachstum Signale dahingehend liefern, dass womöglich der Preisdruck künftig nicht mehr ganz so stark sein wird.

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