Dresdner-Bank-Chef Herbert Walter wird nach dem Verkauf seines Instituts an die Commerzbank doch keinen Vorstandsposten im neuen Konzern bekommen.
Entgegen der ursprünglichen Planung werde Walter nicht ins Führungsgremium der größeren Commerzbank einziehen, sondern nach der Übernahme im Januar ausscheiden, teilten beide Geldhäuser in Frankfurt mit. Damit wird kein Dresdner-Banker Mitglied des neuen Vorstands.
Die Dresdner teilte mit, Walter wolle „auf diese Weise einen klaren und zügigeren Übergang der Verantwortlichkeiten ermöglichen“. Er werde jedoch die bisher für die Allianz-Gruppe ausgeübten Aufsichtsratsmandate bei internationalen Banken weiter wahrnehmen.
Die Commerzbank hatte sich Ende November mit der Allianz, zu der die mit hohen Verlusten kämpfende Dresdner Bank noch gehört, auf einen schnelleren Abschluss der Transaktion geeinigt. Demnach soll die Commerzbank den Rivalen schon ab Januar komplett übernehmen - ursprünglich war dies in mehreren Schritten vorgesehen. Zugleich bekommt die Allianz dadurch auch einen geringeren Anteil an der Commerzbank als zunächst geplant.
Weitere Vorstände der Dresdner gehen
Walter sollte als einziger Top-Banker der Dresdner in den Vorstand der Commerzbank einziehen. Auch der Chef der Investmentbank Dresdner Kleinwort, Stefan Jentzsch, sowie die Dresdner-Vorstände Andreas Georgi und Franz Herrlein würden kurzfristig ausscheiden, hieß es. Der Dresdner-Aufsichtsrat soll über die Personalien am 22. Dezember entscheiden.
Commerzbank-Chef Martin Blessing übernimmt bis zur Verschmelzung beider Häuser das Zepter bei der Dresdner. Zudem ziehen weitere Commerzbank-Manager für die Übergangsphase in das Führungsgremium der Dresdner ein und besetzen dort Schlüsselpositionen. Auch bei der Kontrolle lässt die Commerzbank nichts anbrennen: Ihr Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller soll auch dem Kontrollgremium der Dresdner vorstehen.