Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger Berger bekräftigt Ausblick

Der Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger Berger hat seine Prognosen für 2009 bekräftigt. Das Unternehmen entwickle sich im laufenden Geschäftsjahr "nach Plan". Trotz der zunehmend schwierigeren wirtschaftlichen Bedingungen bleibt der Konzern für 2009 vorsichtig optimistisch.

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Bilfinger Berger bleibt bei seinen Prognosen für 2009. Quelle: handelsblatt.com

HB MANNHEIM. Die Leistung dürfte bei gegenwärtiger Einschätzung der konjunkturellen Lage auf rund zehn Mrd. Euro sinken. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sowie der Gewinn dürften mindestens das um den Verkauf der französischen Beteiligungsgesellschaft Razel bereinigte Niveau des Vorjahres von 250 Mio. Euro beziehungsweise 140 Mio. Euro erreichen.

Im Baugeschäft werde die Leistung wegen des Razel-Verkaufs insgesamt sinken, gleichzeitig solle der Ergebnisbeitrag aber deutlich steigen. Das Dienstleistungsgeschäft lasse sich nur schwer vorhersagen. Während die Auslastung voraussichtlich geringer sein sollte, dürfte der Konzern von den Zukäufen des Vorjahres profitieren.

Die Leistung dürfte deshalb mindestens auf Vorjahreshöhe liegen, während das Ergebnis nicht an das sehr gute Niveau des Vorjahres heranreichen werde. Das Wachstum solle auch in den kommenden Jahren mit Zukäufen unterstützt werden. Dabei solle auch in neue Märkte vorgestoßen werden.

Allerdings will der Bau- und Dienstleistungskonzern in diesem Jahr bei Zukäufen und Investitionen kürzertreten. "Die Finanzanlagenzugänge werden angesichts der 2008 getätigten großen Akquisitionen im Dienstleistungsgeschäft und der Erfolge im Betreibergeschäft nicht die Höhe des Vorjahres erreichen." 2008 hatten sich die Investitionen in Finanzanlagen auf 460 Mio. Euro summiert, da Bilfinger Berger bei Industrie- und Gebäudedienstleistungen mehrfach groß zugekauft hatte.

"Auch die Investitionen in Sachanlagen werden wir zurücknehmen", heißt es mit Blick auf das laufende Jahr, das sich nach Angaben des Vorstands bisher nach Plan entwickelt. Bilfinger Berger will trotz der Wirtschaftskrise das Ergebnis halten. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) soll demnach am Ende dieses Jahres mindestens 250 Mio. Euro betragen, der Überschuss mindestens 140 Mio. Euro, bekräftigte der Konzern seine bisherigen Prognosen.

Außerdem hat Bilfinger Berger im Zusammenhang mit dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs vor voreiligen Schuldzuweisungen gewarnt. Derzeit versuchten Experten, das Ereignis und die Zusammenhänge nachzuvollziehen, sagte Vorstandschef Herbert Bodner am Dienstag in Mannheim. "Es liegen dazu noch keine schlüssigen Erkenntnisse über die Ursachen des Unglücks oder über Verantwortlichkeiten vor."

Die mit dem Kölner U-Bahn-Bau befasste Arbeitsgemeinschaft, in der Bilfinger einer der Partner sei, wolle die Untersuchungen in jeder Hinsicht unterstützen und habe selbst großes Interesse an einer lückenlosen Aufklärung. So lange die Angelegenheit nicht gutachterlich geklärt sei, verböten sich aber spekulative Schlussfolgerungen.

Am vergangenen Sonntag hatte die Kölner Umweltdezernentin Marlies Bredehorst berichtet, einige Bauunternehmen hätten sich nicht an die Auflagen zum Umgang mit Grundwasser gehalten. Ob die Verstöße für die Katastrophe verantwortlich waren, konnte sie nicht sagen.

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