„Praktiker steht vor dem Nichts: kein Konzept, keine Ressourcen, keine Zukunft“, lautet Roebs Fazit in einer exklusiven Studie für die WirtschaftsWoche. Auch unter dem neuen Praktiker-Chef Thomas Fox bleibe die Zerschlagung des Konzerns „am wahrscheinlichsten“, so Roeb.
Er hält es für realistisch, dass die Auslandsgesellschaften und die profitable Praktiker-Kette Max Bahr weiterverkauft und die deutschen Praktiker-Standorte in kleinen Paketen abgegeben werden. Die Hauptursachen für die Probleme des Unternehmens sieht Roeb in der verfehlten Preisstrategie und Standortpolitik der Kette.
Praktiker steckt seit Jahren in der Krise. Allein im ersten Halbjahr 2011 verloren die deutschen Praktiker-Filialen 14,5 Prozent Umsatz – gegen den Markttrend. „Die Branche hat zuletzt ein geradezu stürmisches Wachstum verzeichnet – bis auf eine Ausnahme“, sagte Michael Baumgardt, Hagebau-Geschäftsführer und Präsident des Bundesverbands Deutscher Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte der WirtschaftsWoche.
„Man muss leider feststellen, dass sich Praktiker völlig von der Entwicklung abgekoppelt hat“, so Baumgardt. Praktiker-Konkurrenten wie Hagebau und die Rewe-Tochter Toom rechnen derweil auch in der zweiten Jahreshälfte mit einer anhaltend positiven Entwicklung. „Wenn die Geschäfte so weiter laufen, werden wir das Ergebnis in diesem Jahr noch einmal deutlich verbessern“, kündigte der für Toom zuständige Rewe-Vorstand Frank Wiemer gegenüber der WirtschaftsWoche an.