Best Brands Die besten Marken des Jahres

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Beste Unternehmensmarke Google

Google Nordeuropa-Chef Philipp Schindler

Aus dem Weltall herab schießt der Betrachter auf die Erdkugel zu, nähert sich in rasender Geschwindigkeit dem Blauen Planeten und saust herab auf das Meer. Wo früher Schluss war, geht es jetzt weiter: Bis auf den Grund des Ozeans, gar bis zu der tiefsten jemals von einem Tauchboot erreichten Stelle, dem elf Kilometer tiefen Marianengraben, führt die Reise. Es reicht, den Computer einzuschalten – Google sei dank.

Der US-Internet-Gigant hat sich selbst übertroffen. Die jüngste Version seiner Software Google Earth, die bislang an der Wasseroberfläche Halt machte, ermöglicht nun auch virtuelle Tauchfahrten. Mit Innovationen wie diesen hat sich der Suchmaschinenanbieter die Vormachtstellung im Netz erobert. Das beeindruckt auch Verbraucher: Zum zweiten Mal seit Bestehen des Preises hat sich Google Deutschland als beste Unternehmensmarke bei den Best Brands Awards auf Rang eins platziert.

Für Florian Haller, Hauptgeschäftsführer der Münchner Werbeagentur Serviceplan, ist das nur folgerichtig: „In den vergangenen 24 Monaten hat Google eine ganze Zahl innovativer Produkte auf den Markt geschickt: Maps, Earth, Chrome, Android – jetzt das Mobiltelefon G-Phone.

“Das alles, meint Haller, habe die Marke ständig positiv in die Presse gebracht: „Und das haben die Konsumenten sofort wahrgenommen und positiv gespeichert.“

Indem die Verbraucher Google-Angebote wie das neue Ocean-Programm nutzen, befeuern sie das Geschäftsmodell immer weiter: „Google verteilt seine Produkte über das Internet, seine Landkarten, seine Videos und seine Werbung. Das ist das neue Modell. Google versteht das Internet besser als jeder andere“, sagt der US-Medienwissenschaftler Jeff Jarvis. So schickt Google seine Synapsen in die entferntesten Winkel des Internets – und macht diese nicht zuletzt erreichbar für Werbung.

Die Markentreue basiert in erster Linie auf überlegener Technik

Dreh- und Angelpunkt des Erfolges ist nach wie vor die Suchmaschine, mit der sich alle erdenklichen Inhalte im Internet aufspüren lassen. Hier ist Google gemessen an den Suchanfragen mit weitem Abstand die Nummer eins vor Konkurrenten wie Yahoo. Nimmt man sämtliche Google-Sites zusammen, zu denen auch dieVideoschnipsel-Plattform YouTube sowie Blogger.com zählen, erreichten sie 2008 in den USA 149 Millionen Besucher. Mit seiner Suchmaschine hat der Konzern auf dem Heimatmarkt einen Marktanteil von 63 Prozent. In Deutschland suchen laut dem US-Marktforschungsunternehmen Comscore sogar 80 Prozent der Nutzer mit Googles Hilfe im Internet.

Längst ist „googeln“ in vielen Sprachen zum Synonym für „im Internet suchen“ geworden, das Verb steht mittlerweile im Duden.

Zwar kritisieren Datenschützer bereits seit Jahren, dass Google Nutzerdaten speichert und auswertet. Doch bis heute hat das der Attraktivität der Seite keinen Abbruch getan. Das, meint Kommunikationsexperte Haller, liege nicht zuletzt daran, dass an der Google-Spitze mit Sergey Brin und Larry Page zwei Köpfe stünden, die den Leuten sympathisch sind: „Die machen Google greifbar und geben ihm ein Gesicht.“

Da die meisten Nutzer zudem mehrmals täglich googeln, sagt Haller, machten sie täglich eine perfekte Produkterfahrung, die zudem auch noch gratis ist – „das ist kaum zu toppen. Die Markentreue basiert in erster Linie auf überlegener Technik; erst wenn dieses Alleinstellungsmerkmal nicht mehr gegeben wäre, würde es ernsthafte Konkurrenz zu Google geben“.

Dass es nicht so weit kommt, steht bei Google ganz oben auf der Agenda. Das zeigt der Erfolg des Mobiltelefons G1, mit dem der Internet-Riese kürzlich auch in den Handy-Markt eingestiegen ist. Die Unternehmensberatung Accenture prognostiziert für das Google-Handy für das laufende Jahr ein Absatzpotenzial von einer Million Geräten – doppelt so viel wie für das iPhone der Kultmarke Apple.

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