
Das britische Königshaus fährt Rolls Royce, Bentley oder Jaguar – zumindest, wenn die Royals offiziell unterwegs sind und livrierte Chauffeure die repräsentativen Gefährte durch die zumeist jubelnden Menschenmengen lenken. Privat pflegen die Windsors eine andere Marken-Präferenz – sie fahren Audi. Prinz Charles hat angeblich eine aus A8, zwei Allrad-Kombis und einigen A4 für das Personal bestehende Audi-Flotte geleast, Sohn William fährt einen S4, die 4,2-Liter-Sportversion des A4, seine frisch angetraute Kate und Bruder Harry A3 – und auch die Queen soll nach Informationen britischer Hofberichterstatter ein Auto dieses Typs besitzen.
„Vorsprung durch Technik“ ist das Leitmotiv der Ingolstädter VW-Tochter Audi: Was das für den Kunden bringt, hat der Best-Innovator-Spartensieger Autohersteller in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach unter Beweis gestellt – mal mit Vollverzinkung, die die Karosserie vor Rostfraß schützt, mal mit einer Seilzugkonstruktion, die Lenkrad und Motor vom Fahrer wegziehen, wenn es gekracht hat, mal mit einer kettengetriebenen, stufenlosen Automatik. Rund sieben Prozent vom Umsatz – 2010 rund 35 Milliarden Euro – gibt der Autobauer für Forschung und Entwicklung aus.
Vernetzte Autos
Zuletzt haben die Audi-Ingenieure vor allem das Thema Leichtbau vorangetrieben – „mit dem Ziel zur Umkehr der Gewichtsspirale“, wie Roman Schindlmaister es formuliert. Der Leiter der Audi Fahrzeugkonzepte meint damit, dass durch konsequenten Leichtbau an der Rohkarosserie und zahlreichen anderen Komponenten deutliche Verbrauchseinsparungen ohne Verlust von Fahrleistung und Fahrspaß möglich sind. „Durch solche Gewichtsmaßnahmen werden auch so genannte Sekundäreffekte realisierbar, wie zum Beispiel leichtere und an das Gewicht angepasste Bremsen“, sagt Schindlmaister. Dass Audi es mit der Gewichtsspirale ernst meint, zeigt sich beim neuen A6: Das neue Modell bringt rund 80 Kilo weniger auf die Waage als der Vorgänger.
Das nächste Innovationsfeld haben die Audi-Entwickler bereits im Visier: „Es geht um Connectivity“, sagt Schindlmaister, „und damit um die Vernetzung des Fahrzeugs mit seiner Umwelt.“ Der neue A6 hat neben Anschlüssen für iPod und iPhone einen integrierten WLAN-Knoten, damit könnten Beifahrer und Passagiere während der Fahrt im Internet surfen.
In Ingolstadt erproben die Ingenieure aber schon die nächste Stufe der Vernetzung. So soll das Fahrzeug der Zukunft zum Beispiel mit Ampeln kommunizieren und dem Fahrer das optimale Tempo für eine „grüne Welle“ empfehlen. Auch ein eigenständiges Abbremsen des Fahrzeuges bei rot ist denkbar, falls der Fahrer mal abgelenkt sein sollte.