Bildindex.de: Kunst auf 14 Terabyte

Unter www.bildindex.de entsteht eine Datenbank, die 1,4 Millionen Bilder von deutschen Kunstwerken und Stadtansichten enthält. Die Benutzung ist – noch – kostenlos.

  • Teilen per:
  • Teilen per:

Solchen Zahlen klingen auch in Zeiten, da Speicherplatz zur Massenware geworden ist, noch beeindruckend: 2,2 Terabyte Festplattenspeicher und 12 Terabyte auf Magnetbändern halten die Webseite www.bildindex.de am Laufen – das macht zusammen stolze 14.200 Gigabyte für das elektronische Archiv. Angesichts der 1,4 Millionen Bildern, die bald von der Webseite abrufbar sein sollen, ist das aber keineswegs üppig. Schließlich sollen sämtliche Fotos in drei JPG-Versionen zu je 5, 100 und 600 Kilobyte und in einer 6,5 Megabyte-Tiff-Variante untergebracht werden. Damit ist www.bildindex.de nach eigenen Angaben das größte Bildarchiv zur abendländischen Kunst der Welt. Die Bilder stammen vom Bildarchiv Foto Marburg, das dem kunstgeschichtlichem Institut der Uni Marburg angegliedert ist. Zum Bestand gehören 1,3 Millionen Negative. Die Hälfte davon, vor allem Bilder zur deutschen Kunst, wurde auf Microfiche kopiert. Zusammen mit Beständen von anderen Häusern wurde die Sammlung deutscher Kunst-Fotos auf 1,4 Millionen aufgestockt. Dieses Sammlung soll jetzt Stück für Stück digitalisiert werden. Die Firma Hermann und Kraemer in Garmisch-Partenkirchen scannt die Vorlagen. Täglich werden 3000 Bilder von der CD eingelesen und automatisch in den entsprechenden Formaten abgelegt. Im Mai sollen dann alle Microfiche-Bilder elektronisch vorliegen und im Dezember vollständig katalogisiert werden. Dann können auch Nutzer, die (alphabetisch) jenseits von Köln wohnen, sich alte Stadtansichten oder die Höhepunkte der heimischen Museen aus dem Netz ziehen. Finanziert wurde das Projekt bisher von der Volkswagenstiftung, der Deutschen Forschungsgemeinschaft und den Honoraren des K.G. Saur Verlags in München, der die Microfiche-Edition vertreibt. „Das kann auf die Dauer aber nicht über Drittmittel finanziert werden, sondern muss sich selber tragen“, meint Lutz Heusinger, Professor für Kunstgeschichte und Informatik an der Uni Marburg und Vater des Archivs. Deshalb denkt er auch über verschiedene Modelle nach, die Datenbank kommerziell zu Nutzen – beispielsweise, indem nur die Bilder in niedriger Auflösung weiterhin kostenlos abgegeben werden, für die Nutzung der hochauflösenden Versionen aber Gebühren verlangt werden. Details zu bildindex.de

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%