BMW-Finanzvorstand Friedrich Eichiner "Keine Rezession"

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BMW Logo Quelle: REUTERS

Wie haben Sie BMW gegen Währungsschwankungen abgesichert?

Zum einen durch die Produktion und den Einkauf in verschiedenen Währungsräumen. Zum anderen sind wir für 2011 in den Hauptwährungen weitgehend gesichert. Das haben wir in den letzten Monaten stark vorangetrieben. Für 2012 haben wir schon deutlich mehr als 50 Prozent abgedeckt. Die Volatilität, also die starke Schwankungsbreite der Währungen, kann uns nicht mehr allzu stark belasten.

Unsere Bank dient der Absatzfinanzierung und der Finanzierung der Händler. Alles andere wickeln wir wie andere Unternehmen auch über Geschäftsbanken ab.

Bei denen deponieren Sie bedenkenlos Hunderte von Millionen Euro?

Als Konsequenz aus der vergangenen Krise haben wir unsere Liquidität stark erhöht, die Finanzierung langfristig abgesichert und unser Barvermögen breit gestreut. Wir machen das weiter mit den Banken, mit denen wir immer vertrauensvoll zusammengearbeitet haben. Ich sehe keinen Grund, daran etwas zu ändern oder gar das Geld zur EZB zu tragen.

Zukunftstechnologien wie Leichtbau oder Elektroantriebe sind vor allem eines: teuer. Rauben Ihnen die hochtrabenden Pläne Ihrer Entwickler nicht den Schlaf?

Nein, überhaupt nicht. Die Technologien sind teuer, das stimmt. Aber wir verdienen genug Geld, um das zu stemmen. Damit ist für mich als Finanzvorstand alles im Lot. In zwei Jahren kommt unser Elektroauto BMW i3. Ein Großteil der Entwicklungskosten ist schon verdaut. Wir wollen zwischen fünf und 5,5 Prozent des Umsatzes für Forschung und Entwicklung ausgeben. Im Moment liegen wir eher bei fünf Prozent. Da wäre also sogar noch Luft.

Und dann will die Autoindustrie staatliche Zuschüsse für die Entwicklung von Elektroautos?

Wir waren bislang bestimmt nicht diejenigen, die nach staatlicher Hilfe gerufen haben. Wir sind stark genug, das allein zu schaffen. Aber wenn der Staat will, dass sich das Elektroauto schnell durchsetzt, sollte er in der Anfangsphase einen Beitrag dazu leisten.

Also wollen Sie doch eine Kaufprämie?

Nein. Ich denke eher an Steuergutschriften oder bessere Abschreibungsmöglichkeiten.

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