Bonprix im Visier der Staatsanwaltschaft Verdacht auf Bestechung bei Otto-Tochter

Die Staatsanwaltschaft Hamburg ermittelt gegen die Otto-Tochter Bonprix wegen Korruptionsverdacht. Im Zuge der Ermittlungen wurden Anfang September Räume der Firma Bon-Prix durchsucht und etwa fünf Personen vernommen. Wie ein Sprecher der für Wirtschaftskriminalität zuständigen Staatsanwaltschaft Hamburg sagte, bestehe nach einem anonymen Hinweis der Verdacht, ein Mitarbeiter der GHP Holding habe Betriebsangehörige bei Bonprix bestochen, um lukrative Aufträge zu bekommen.

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HAMBURG. Otto Group-Direktor Thomas Voigt bittet um Verständnis, „dass wir uns zu laufenden Verfahren nicht äußern“. Die Bamberger GHP Holding ist nach eigenen Angaben eine international führende Gruppe von Marketingunternehmen mit 20 Einzelunternehmen in neun Ländern und 2 800 Mitarbeitern. Sie erbringt Direktmarketing-Serviceleistungen, darunter 1,2 Milliarden personalisierte Werbesendungen weltweit. Aufgrund des dramatischen Preisverfalls in der Direktmarketing-Branche hatte GHP im letzten Jahr Probleme, in die Gewinnzone zu kommen. GHP ist unter anderem Vertriebspartner von Payback und der Bertelsmann-Buchclubsparte „Der Club“. Die GHP-Pressestelle in Bamberg gibt sich zugeknöpft: Man wisse nichts von Bestechungszahlungen und werde sich gegen falsche Darstellungen zur Wehr setzen. Der Otto-Katalog erreicht in drei Ausgaben jährlich eine Auflage von etwa 20 Mill. Welche Aufgaben GHP in diesem Zusammenhang erfüllt, lässt das Unternehmen unklar. Auch Otto schweigt sich aus. Klein wird das Geschäftsvolumen jedoch nicht gewesen sein. Die Otto-Gruppe ist führend im deutschen Versandhandel und hält neben der Bertelsmann-Tochter Arvato die umfangreichste deutsche Kundendatei. Die Hamburger Staatsanwaltschaft stehe bei ihren Ermittlungen wegen Bestechung und Bestechlichkeit erst am Anfang, erklärte ihr Sprecher.

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