Brioni-Chef Pesci Der Schneider von Bond und Schröder

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Kleidung ist nicht unbedingt High Tech wie Autos oder Fernseher.

Nein, aber Sie können Kleidung per Hand oder per Maschine herstellen. Noch ist die Handarbeit besser. Und in Italien gibt es noch Menschen, die das Handwerk beherrschen.

Was tun Sie dafür, dass das so bleibt?

Wir bilden sehr viel aus. Tatsächlich sind wir die einzige Luxusmarke, die eine eigene Schneiderschule hat mit vier Jahren Ausbildung und einem fünften Jahr für Gesellen. Der Tag, an dem wir nicht mehr ein Vielfaches an Bewerbungen für einen der 25 Ausbildungsplätze haben, ist ein schlimmer Tag.

Manche scheinbar ewig gültigen Dinge bleiben nicht, wie sie sind: Die Zahl der Frauen in Führungspositionen steigt, die Männer sind nicht länger unter sich. Dem müssen Sie in Ihren Kollektionen auch Rechnung tragen, oder?

Ja. Aber was nicht viele Menschen wissen: Wir haben immer schon Damenmode gemacht, in einem kleinen Atelier in Rom. In der Vergangenheit war sie für das Unternehmen allerdings nur eine Ergänzung – bis vor zehn Jahren Brioni die Entscheidung getroffen hat, der Damenmode mehr Aufmerksamkeit zu widmen, sie in die Boutiquen aufzunehmen und die Kollektion zu vergrößern.

Warum?

Weil wir der selbstbewussten Frau mit beruflicher Verantwortung ein Angebot machen wollen, das sie modisch abhebt und dennoch nicht exaltiert wirken lässt. Verantwortlich für unsere Damenlinie ist der Designer Alessandro Dell’Aqua, der einst bei Gianni Versace lernte.

Was zeichnet gute Mode für die Businessfrau sonst noch aus?

Es geht neben dem Anspruch an die hohe Qualität der Stoffe immer um die Details. Unsere Hosenanzüge werden aus zarten Stoffen genäht, die klassischen Schnitte mit wenigen Details unterbrochen. Ein bisschen Irritation für den aufmerksamen Beobachter, aber nicht zu viel: Unsere Mode liebt den leisen Auftritt.

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