Der Halbleiterkonzern Infineon kann sich wieder größere Sprünge erlauben. Laut Unternehmenskreisen plant das Management um Vorstandschef Peter Bauer erstmals seit Langem wieder Zukäufe. Das gelte insbesondere für das Geschäft mit Mobilfunkchips. Die Sparte setzte im dritten Geschäftsquartal, das Ende Juni ablief, 251 Millionen Euro um – fast 30 Prozent des Konzernumsatzes.
Und dank Kunden wie Apple, Nokia oder LG schrieb das Mobilgeschäft zuletzt sogar schwarze Zahlen. „Da müsste man sich verstärken, um noch breiter aufgestellt zu sein. Das könnte Infineon im Herbst angehen“, verlautet aus dem Umfeld des Aufsichtsrats. In der Infineon-Zentrale in München will man mögliche Pläne nicht kommentieren. In einem Interview Ende Juli hatte Bauer betont, bei einer Konsolidierung „aktiver Spieler“ sein zu wollen. „Wir werden“, so Bauer, „durchaus in der Lage sein zuzukaufen.“
Für Bauer war es ein wechselhaftes erstes Amtsjahr, er wurde im Sommer 2008 an die Spitze von Infineon berufen. Noch Anfang 2009 galt der seit Jahren krisengeschüttelte Chiphersteller als Pleitekandidat. Doch nun ist Infineon seine Geldsorgen erst mal los – dank einem eisernen Sparkurs, dem Verkauf des Festnetzgeschäfts für 250 Millionen Euro im Juli sowie einer geglückten Kapitalerhöhung Anfang August, die weitere 725 Millionen Euro in die Kasse spült.