City Night Line Nachtzüge der Deutschen Bahn sind Verlustbringer

Der neue Geschäftsführer der Bahn-Nachtzugtochter City Night Line, Christian Brambring, über die Nachtzüge der Deutschen Bahn.

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Christian Brambring

WirtschaftsWoche: Herr Brambring, eine Nachtfahrt von Hamburg nach München kostet mit der Bahncard 50 in einem Einzelabteil 162,50 Euro. Ist das nicht zu teuer?Brambring: Nein. Wir bieten den Fahrgästen in den Deluxe-Abteilen Dusche und WC, wie in einem Hotel. Zudem kommen Fahrgäste oft früher an ihrem Zielort an, als wenn sie am Morgen per Flieger anreisen. Preisbewusste können zudem einen Ruhesessel im Großraumwagen für nur zehn Euro extra buchen. Versuchen Sie woanders, für 72,50 Euro Reise und Unterkunft zu organisieren!

Wer von Bielefeld nach Amsterdam fährt, muss um 3:56 Uhr zusteigen. Sie vernachlässigen die Mitte Deutschlands.Sie haben recht. Dort steigen nur wenige zu. Aber das ist auch nicht unser Hauptfokus. Ein Nachtzug lohnt sich erst richtig bei Strecken ab circa 600 Kilometern. Das heißt, wir sprechen vor allem über europäische Städteverbindungen. Unsere Hauptzielgruppe sind daher auch Privatreisende, die in den Urlaub fahren oder Freunde besuchen.

Und Geschäftsreisende? Die Anzahl der Geschäftsreisenden liegt bei etwa 20 Prozent. Sie nutzen vor allem die Strecken von München nach Hamburg oder Berlin...

...auf denen viele Reisende oft nicht richtig schlafen können...Klar kann man bei uns gut schlafen. Ich gebe aber zu: Es ist nicht jedermanns Sache, in einem Zug zu schlafen. Beim ersten Mal erlebt der ein oder andere eine schlaflose Nacht. Ab der zweiten Fahrt schlafen die meisten Kunden aber gut.

Laut internen Zahlen ist City Night Line ein Verlustbringer. Die Gewinnzone erreichen Sie erst 2014. Liegen Sie im Plan?Interne Planzahlen kommentieren wir grundsätzlich nicht. Nur so viel: Mit dem Jahr 2010 sind wir bisher zufrieden. Die Anzahl der Fahrgäste ist gewachsen. Der Umsatz stieg angebotsbereinigt im hohen einstelligen Prozentbereich. Natürlich profitierten wir auch davon, dass der Luftraum über Europa wegen der Aschewolke zeitweise gesperrt war.

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