Coronakrise bei Gottesdiensten Adveniat: Einbruch bei Weihnachtskollekte-Einnahmen

Kollekte Quelle: dpa

Wegen der Corona-Beschränkungen fielen zahlreiche Weihnachtsgottesdienste aus, das schlägt sich auch in der Kollekte nieder: Das katholische Hilfswerk Adveniat rechnet mit einem Nettoverlust von 11 Millionen Euro.

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Der in Essen ansässige Verein Adveniat, das Lateinamerika-Hilfswerk der katholischen Kirche, verliert durch die coronabedingt eingeschränkten Gottesdienste massiv an Einnahmen: Die Weihnachtskollekte 2020 wird voraussichtlich nur rund 7 Millionen Euro einbringen, teilte Adveniat der WirtschaftsWoche mit. Im Jahr 2019 lagen diese Einkünfte noch bei rund 23 Millionen Euro. Die Weihnachtskollekte aller 27 deutschen Bistümer der katholischen Kirche geht seit Jahrzehnten komplett an Adveniat; sie macht etwa die Hälfte der Gesamteinnahmen für Adveniat aus.

Dem coronabedingten Verlust steht ein Gewinn bei Einzelspenden (unter anderem Online-Spenden) gegenüber: Hierbei registriert Adveniat gegenüber 2019 einen Anstieg um 50 Prozent: von zehn Millionen auf 15 Millionen Euro. Der 28. Dezember 2020 war dabei der Tag mit den höchsten Einzelspenden, sagt ein Adveniat-Sprecher. Insgesamt rechnet das Hilfswerk für 2020 also mit einem Nettoverlust von rund 11 Millionen Euro gegenüber 2019.

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Wegen des Lockdowns hatten die meisten Weihnachtsgottesdienste im Dezember 2020 nicht wie gewohnt stattfinden können. Zwar zeigten sich viele Pfarreien diesbezüglich sehr kreativ und organisierten etwa deutlich mehr Gottesdienste für kleinere Gruppen oder auch Gottesdienste außerhalb geschlossener Räume; dies konnte aber nicht ausgleichen, dass insgesamt deutlich weniger Menschen die Weihnachtsgottesdienste besuchten. Hinzu kam, dass zahlreiche Diözesen aus Hygieneschutzgründen auf das Weitergeben von Spendenkörbchen zur Kollekte verzichteten. Stattdessen gab es vielerorts die Möglichkeit, am Kirchenausgang eine Spende in einen Korb zu legen. Dies aber sei „nicht wirklich eingeübt und wird leichter vergessen“, wie etwa das Erzbistum Berlin mitteilte. Hinzu komme, „dass gerade die guten und starken Spender – ältere Menschen – häufig den Gottesdiensten fernbleiben, weil sie zu einer Risikogruppe gehören“.

Trotz des prognostizierten deutlichen Rückgangs an Einnahmen plant Adveniat aber keine betriebsbedingten Kündigungen, teilt das Hilfswerk mit. Vielmehr werde man bei Sachkosten und Projekten sparen müssen, sagt ein Sprecher. Adveniat beschäftigt 90 Mitarbeiter.

Mehr zum Thema: Bis zum Jahr 2060 verliert die Kirche in Deutschland die Hälfte ihrer Mitglieder, die Kirchensteuer schwindet. Zu Besuch im Bistum Essen, dem katholischen Spar-Vorbild

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