Deutsche Unternehmen in USA Optimismus mit Trump

Trotz Krawallreden gegen Freihandel vom neuen Präsidenten Donald Trump: Die überwältigende Anzahl der deutschen Unternehmen mit Sitz in den USA sehen ihr Geschäft nicht beeinträchtig. Fast ein Drittel sehen gar positive Impulse.

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Deutsche Unternehmen wie Siemens sehen dem Präsidenten-Wechsel in den USA gelassen entgegen. Quelle: AFP

Einmal im Jahr befragt die Deutsch-Amerikanische Handelskammer ihre Mitgliedsfirmen: Was erwarten sie für das kommende Jahr? Die Umfrage ist diesmal besonders interessant, reflektiert sie die Einstellung von Siemens & Co gegenüber dem neugewählten Präsidenten Donald Trump.
Eigentlich sollten sich bei den Unternehmenschefs der deutschen Firmen die Sorgenfalten mehren. Trump wetterte im Wahlkampf gegen Freihandel, drohte mit Importzöllen und wandte sich mit dem Slogan „America First“ implizit gegen ausländische Unternehmen.
Allerdings sehen Unternehmen wie BMW, Siemens oder Deutsche Telekom das als keinen Anlass zur Sorge. Die Deutsch-Amerikanische Handelskammer befragte im Zeitraum von 9. bis 20. November 1900 Top-Manager in den USA, die für deutsche Firmen arbeiten. 98 Prozent von ihnen sehen „keinen Rückgang“ ihres US-Geschäfts vorher. 30 Prozent der Befragten erwarten einen „positiven Einfluss“.
„Die Umfrage zeigt, dass deutsche Firmen im vergangenen Jahrzehnt eine starke Kundenbasis aufbauten und die Nachfrage nach deutschen Produkten und Dienstleistungen hoch bleibt“, sagte Martin Richenhagen, Chairman der Handelskammer und Vorstandschef vom US-Traktorenhersteller Agco. „Das wird sich sehr wahrscheinlich nicht mit der neuen Regierung ändern“.

Die Erwartungen hängen stark von der Branche ab. Vertreter aus der Autobranche, verarbeitende Industrie und Gesundheit gaben sich „besorgt über potenzielle negative Auswirkungen“, heißt es in der Pressemitteilung der Kammer. Anbieter wie BMW oder Siemens produzieren zwar in den USA, importieren aber auch Fahrzeuge oder Gasturbinen ins Land. Mögliche Tarife könnten sie am leichtesten treffen. Allerdings wollen nur ein Prozent aller Befragten ihre „strategischen Fokus auf die USA senken“.
Ganz oben auf dem Wunschzettel der Manager stehen Steuern, bei denen Trump in seinem Wahlprogramm Änderungen verspricht. So will er die Unternehmenssteuern von derzeit 39 auf 15 Prozent senken. Weitere Punkte auf der Wunschliste der Deutschen in den USA: 60 Prozent aller Befragten wollen eine „umfassende Steuerreform“. 58 Prozent fordern Freihandelsabkommen, 55 Prozent „Investitionsanreize“.

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