
Lufthansa und Air Berlin sahen bisher gelassen zu, was Europas größter Billigflieger Ryanair in Deutschland trieb. Denn die Geizlinie wähnten sie in einer anderen Liga. Zudem landete sie hierzulande meist auf Provinzpisten. Doch spätestens seit Anfang November sollten Deutschlands größte Fluggesellschaften unruhig werden. Ryanair bietet auf einen Schlag 14 neue Routen ab Deutschland an und ist jetzt auf fünf der zehn größten deutschen Flughäfen präsent. Das ist erst der Anfang.





Die Chancen für Ryanair stehen gut. Denn Lufthansa und Air Berlin bieten den Iren den nötigen Freiraum. Air Berlin streicht nach Kräften Flüge. Der Lufthansa-Konzern will zwar mit einem neuen Billigmodell für seine Discount-Tochter Germanwings kontern. Aber die Pläne kommen langsamer voran als erhofft.
So kann Ryanair sich genüsslich ausbreiten, denn der Geizflieger hat von den beiden deutschen Airlines mit den hohen Kosten weniger zu befürchten als von den Billigkonkurrenten Easyjet oder Norwegian.
Dabei zeigt eine Lufthansa-Tochter, wie es besser geht: Um den Vormarsch von Easyjet in Genf zu stoppen, startet Swiss dort eine Art Unterlinie, die voll auf Kultur und Bedürfnisse der französischen Schweiz setzt und mit Kampfangeboten gestartet ist.