63 Euro je Aktie Finanzinvestor KKR will bei Axel Springer einsteigen

Der Finanzinvestor KKR will bei Axel Springer einsteigen und dabei eine strategische Partnerschaft mit Großaktionärin Friede Springer und Vorstandschef Mathias Döpfner eingehen. Quelle: dpa

US-Finanzinvestor KKR will mindestens 20 Prozent von Axel Springer übernehmen und den Medienkonzern gemeinsam mit Großaktionärin Friede Springer und Vorstandschef Mathias Döpfner kontrollieren.

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Der Medienkonzern Axel Springer will sich wie erwartet den US-Finanzinvestor KKR an Bord holen. Die Amerikaner legen ein Übernahmeangebot vor und wollen zusammen mit der Großaktionärin Friede Springer und dem Vorstandschef Mathias Döpfner die Gesellschaft kontrollieren, wie die Parteien am Mittwoch in Berlin und Luxemburg mitteilten. Beide wollen mit KKR „zukünftig ihr Verhalten in Bezug auf die Gesellschaft abstimmen und ihre Stimmrechte gemeinsam ausüben“, wie es in der Mitteilung weiter heißt.

Dass KKR über einen Einstieg bei dem Konzern verhandelt, war bereits Ende Mai bekanntgegeben worden. KKR strebt eine Mindestannahmequote von 20 Prozent an.

Die Familie des „Bild“-Gründers Axel Springer hält eine Mehrheit an dem börsennotierten Unternehmen. Die Witwe des Verlagsgründers, Friede Springer, kontrolliert den Medienkonzern, der zuletzt das Digitalgeschäft stark ausgebaut hat. 37,5 Prozent hält sie über die Axel Springer Gesellschaft für Publizistik. Dazu kommt ein direkt gehaltener Anteil von 5,1 Prozent. Ihr Vertrauter Mathias Döpfner selbst hält 2,8 Prozent. Zusammen sind Friede Springer und Döpfner mit 45,4 Prozent beteiligt.

KKR bietet 63 Euro je Springer-Aktie in bar, am Vorabend schloss die Aktie noch bei einem Kurs von 56 Euro. Der Angebotspreis wurde an der Börse begrüßt, die im MDax notierten Springer-Aktien stiegen im Frankfurter Frühhandel um 13 Prozent auf 63,45 Euro. Die Offerte beinhalte eine Prämie von fast 40 Prozent auf den unbeeinflussten Aktienkurs, bevor die beiden Unternehmen Ende Mai Verhandlungen über einen Einstieg des US-Finanzinvestors bestätigten, erläuterte Springer.

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von Thomas Stölzel, Peter Steinkirchner

Axel Springer wolle ein weltweit führender Anbieter von digitalem Journalismus und digitalen Rubrikenangeboten werden, erklärte der Verlag. Er wolle weiter in den Ausbau des Anzeigengeschäfts und den digitalen Journalismus investieren. Allerdings verlaufe die wirtschaftliche Entwicklung schwächer als erwartet, worunter vor allem die Erlöse des Geschäftes mit Stellenanzeigen litten. Springer senkte deshalb seine Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Jahr: Der Umsatz werde 2019 im niedrigen einstelligen Prozentbereich zurückgehen, das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) im mittleren einstelligen Prozentbereich sinken.

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