„Ab 2022 wieder profitabel“ Lufthansa-Chef Spohr: Corona-Impfungen sorgen für Buchungsboom im Sommer

Geht es für die Lufthansa bald wieder aufwärts? Quelle: REUTERS

Die bevorstehenden Zulassungen von Corona-Schutzimpfungen bescheren der Lufthansa einen enormen Aufschwung bei den Buchungen für das kommende Jahr.

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Die bevorstehenden Zulassungen von Corona-Schutzimpfungen bescheren der Lufthansa einen enormen Aufschwung bei den Buchungen für das kommende Jahr. „Seit eine konkrete Aussicht auf einen wirksamen Impfstoff besteht, haben sich unsere Buchungen für den nächsten Sommer verdreifacht“, erklärte Konzernchef Carsten Spohr gegenüber der Wirtschaftswoche und ergänzte: „Dass die Menschen zudem schon für die Osterzeit Flugreisen reserviert haben, zeigt, wie zuversichtlich sie sind.“

Darum rechnet Spohr auch mit einem deutlich besseren Geschäft im kommenden Jahr. „Ich gehe davon aus, dass wir im kommenden Jahr durchschnittlich wieder die Hälfte des Niveaus von 2019 erreichen können, für den Sommer und den Herbst kalkulieren wir mit bis zu 70 Prozent.“ Das soll sich auch in deutlich besseren Finanzzahlen niederschlagen. Bereits im kommenden Jahr soll der Cashflow genannte Abfluss liquider Mittel gestoppt sein. Die Linie wolle, so Spohr „ab 2022 wieder profitabel sein.“

Wegen der guten Zahlen rechnet Spohr auch weiterhin damit, die Bundesregierung ihre Beteiligung an der Fluglinie ab dem Jahr 2023 herunterfährt, obwohl sich der Luftverkehr in der Coronakrise deutlich langsamer erholt als erwartet. „Ich sehe keinen Grund dafür, dass es anders kommen sollte“, erklärte Spohr gegenüber der Wirtschaftswoche.

Der Grund für den frühen Abbau der Staatsbeteiligung ist, dass die Lufthansa derzeit mehr Liquidität hat als gedacht und darum die öffentlichen Finanzhilfen in einem geringeren Umfang braucht. „Von den Stabilisierungsmitteln in Höhe von insgesamt neun Milliarden Euro haben wir bisher erst drei Milliarden abgerufen“, sagte Spohr und ergänzte: „Und dank unseres strikten Kostenmanagements haben wir bislang nur einen geringen Teil davon tatsächlich ausgegeben.“ Zudem habe die Linie im November mit zwei Milliarden Euro mehr Geld von privaten Investoren einsammeln können als gedacht.

Das große Interview mit Carsten Spohr: Der Lufthansa-Konzernchef über seine Pläne für den Umbau der angeschlagenen Fluglinie, den Umgang mit dem Staat als Aktionär und Premiumservice jenseits von Gratisschokolade.

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