ABB, Aston Martin und Zalando Die Quartalszahlen des Tages

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Erste Group, Pfandbriefbank und LBBW

Wirtschaftsboom in Osteuropa stimmt Erste Group zuversichtlich

Das Wiener Geldhaus Erste Group blickt nach einem Rekordgewinn samt höherer Dividende optimistisch auf seine Geschäfte in den Kernmärkten Osteuropas. Unterstützt von der brummenden Konjunktur und einem erwarteten Kreditwachstum im mittleren einstelligen Bereich sollen die Erträge 2019 stärker wachsen als die Kosten, kündigte Österreichs größte Bank an. Für den Betriebsgewinn erwartet sie einen weiteren Anstieg.

Die Erste Group betreibt mit rund 48.000 Mitarbeitern über 2600 Filialen in sieben Ländern. Sie zählt mit gut 16 Millionen Kunden zu den größten Kreditgebern in Osteuropa. Im laufenden Jahr erwarten die Österreicher weitere Zuwächse im Kerngeschäft. Der Zinsüberschuss soll steigen und auch für die zweite wichtige Einnahmequelle, das Provisionsergebnis, werde ein leichtes Plus erwartet. Die Risikokosten sollen auf einem historisch niedrigen Niveau bleiben, gegenüber dem Vorjahr aber leicht steigen. Bei der Eigenkapitalrendite (ROTE) bleibt die Bank vage und spricht von über elf Prozent. 2018 waren es 15,2 Prozent gewesen, Marktteilnehmer hatten mit mehr gerechnet.

Für 2018 meldete die Bank einen Zuwachs beim Zinsüberschuss von 5,3 Prozent, der Provisionsüberschuss legte um 3,1 Prozent zu. Das Betriebsergebnis erhöhte sich um knapp neun Prozent auf 2,73 Milliarden Euro. Unter dem Strich stieg der Gewinn um mehr als ein Drittel auf 1,8 Milliarden Euro. Profitiert habe das Institut von der Auflösung von Risikovorsorgen und niedrigen Steuern. Der Anteil der faulen Kredite schrumpfte auf 3,2 Prozent nach zuvor 4,0 Prozent. Aktionäre sollen eine Dividende von 1,40 (Vorjahr: 1,20) Euro je Aktie erhalten.

Dämpfend auf die Geschäfte wird sich der Bank zufolge die neue Bankensteuer in Rumänien auswirken. Noch sei aber nicht klar, in welchem Ausmaß. Derzeit führe man Verhandlungen und es sei sehr wahrscheinlich, dass sich die Situation kläre, sagte Bankchef Andreas Treichl in einer Telefonkonferenz. Die Regierung will die Vermögenswerte der Banken in Abhängigkeit der Höhe des rumänischen Interbanken-Zinssatzes Robor besteuern. Aktuell könnte sich die Abgabe auf bis zu 1,2 Prozent der Bilanzsumme belaufen. Der Erste Group gehört in Rumänien mit der BCR die zweitgrößte Bank mit einer Bilanzsumme von rund elf Milliarden Euro. Treichl sagte kürzlich, dass die Steuer „keine Kastrophe“ sei. Man werde weiterhin in dem Land etwas verdienen, sagte der Manager, der mit 20 Jahren Amtszeit der dienstälteste Chef einer Großbank in Europa ist.

Pfandbriefbank verdient mehr als erwartet

Die Deutsche Pfandbriefbank (PBB) hat 2018 dank niedriger Refinanzierungskosten, wenig Kreditausfällen und einem strikten Sparkurs überraschend etwas mehr verdient. Der Gewinn vor Steuern sei im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf 215 Millionen Euro gestiegen, teilte die im MDax notierte Bank mit. Experten hatten mit einem leichten Rückgang gerechnet.

Wegen des nach wie vor sehr schwierigen Umfelds mit einem hohen Wettbewerbsdruck bleibt Bankchef Andreas Arndt mit Blick auf das laufende Jahr gewohnt vorsichtig. Er rechnet damit, dass der Vorsteuergewinn auf 170 bis 190 Millionen Euro zurückgehen wird. Der Ausblick liegt damit im Rahmen der Analystenerwartungen, die im Schnitt bisher mit 180 Millionen Euro rechnen.

Besser als erwartet fällt die Dividende für das vergangene Jahr aus. Die Ausschüttung soll zwar von 1,07 Euro für 2017 auf einen Euro sinken. Experten hatten aber mit einer stärkeren Absenkung gerechnet.

Gewinn der LBBW steigt auf mehr als 550 Millionen Euro

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat im vergangenen Jahr dank einer stärkeren Kreditvergabe und weniger Verwaltungskosten ihren Gewinn abermals gesteigert. Das Ergebnis vor Steuern kletterte 2018 um 8,4 Prozent auf 558 Millionen Euro. Nach Steuern blieben davon 420 (Vorjahr: 419) Millionen Euro übrig, wie das Institut am Montag mitteilte. 250 Millionen Euro will die größte deutsche Landesbank an ihre Träger ausschütten - die Sparkassen im Südwesten Deutschlands. Wichtigste Gewinntreiber waren das Geschäft mit Unternehmen und der Immobilienbereich.

Während das Kapitalmarktgeschäft unter den Schwankungen an den Börsen litt und einen deutlichen Gewinnrückgang verkraften musste, kehrte das Privatkundengeschäft in die schwarzen Zahlen zurück. Für das laufende Jahr rechnet LBBW-Chef Rainer Neske abermals mit einem Vorsteuergewinn „in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrags.“

Lkw-Zulieferer Jost profitiert von gutem US-Geschäft

Der Lkw-Zulieferer hat dank hoher Nachfrage und neuer Kunden in den USA 2018 Bestmarken bei Umsatz und Ergebnis erreicht. Das bereinigte Ebit stieg um 6,3 Prozent auf 81,3 Millionen Euro bei einem Umsatz von 755 Millionen Euro (währungsbereinigt plus zehn Prozent). Steigende Kosten für Stahl und Logistik seien weitgehend ausgeglichen worden. Jost erzielte einen Nettogewinn von 53,5 Millionen Euro nach einem Verlust von fast 63 Millionen Euro im Vorjahr.

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