
Das Schicksal der zwei Tage lang gesuchten Air-Asia-Maschine ist offenbar geklärt: Am mutmaßlichen Absturzort vor der indonesischen Küste entdeckten Rettungsmannschaften am Dienstag Trümmer und sechs Leichen, die sie dem vermissten Airbus zuschrieben. Die bange wartenden Angehörigen der 162 Menschen an Bord reagierten bestürzt. Air-Asia-Chef Tony Fernandes erklärte: „Mein Herz ist voll Trauer für alle Familien, die mit QZ8501 zu tun hatten.“
Die Air-Asia-Maschine mit dieser Flugnummer war am Sonntag etwa auf halber Strecke zwischen Indonesien nach Singapur verschollen. Der Kontakt zu der Maschine brach 42 Minuten nach ihrem Start in Surabaya ab. Kurz zuvor hatte der Pilot die Erlaubnis erbeten, wegen schlechten Wetters den Kurs ändern zu dürfen. Der Fundort der Leichen und Trümmer liegt nur etwa zehn Kilometer von der letzten bekannten Position des Flugzeugs entfernt. Drei dort geborgene Körper seien aufgedunsen, aber intakt, sagte SB Supriyadi von der Nationalen Such- und Rettungsbehörde in Pangkalan Bun. Sie hätten keine Rettungswesten umgehabt.
Schwere Flugunglücke der vergangenen Jahre
Ein Airbus der Lufthansa-Tochter Germanwings stürzt auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in den Alpen ab. Frankreichs Präsident Hollande rechnet nicht mit Überlebenden.
47 Menschen werden am 23. Juli 2014 bei der Notlandung eines Flugzeugs der Linie Transasia auf Taiwan getötet.
Noch nicht restlos geklärt ist der Absturz der malaysischen Passagiermaschine MH17 mit 298 Menschen an Bord über der Ukraine - ein Abschuss über dem Konfliktgebiet Donbass wird als Ursache angenommen.
Der Kontakt zu Flug MH370 der Malaysia Airlines zwischen Kuala Lumpur und Peking mit 239 Passagieren und Besatzung bricht ab. Eine der größten Suchaktionen der Luftfahrt bleibt bis heute ohne Erfolg.
Sieben Insassen eines Learjets kommen beim Absturz des Flugzeugs in Mexiko ums Leben. Unter ihnen ist auch die Sängerin Jenni Rivera.
Eine McDonnell Douglas MD-83 mit 153 Passagieren stürzt in ein dicht besiedeltes Wohnviertel der nigerianischen Metropole Lagos. Alle Menschen an Bord und mindestens 10 Menschen an Land kommen ums Leben.
Ein Linienflugzeug vom Typ Boeing 727 stürzt nahe der pakistanischen Hauptstadt Islamabad ab. Alle 127 Insassen sterben.
Ein Flugbegleiter ist der einzige Überlebende einer abgestürzten Maschine mit Ziel Minsk, die 37 Passagiere (darunter fast die ganze Mannschaft eines russischen Eishockey-Vereins) und acht Besatzungsmitglieder an Bord hatte.
Eine pakistanische Passagiermaschine vom Typ Airbus A321 stürzt beim Landeanflug auf Islamabad ab. Alle 152 Menschen an Bord werden getötet.
Beim Absturz eines Airbus A330-200 während des Landeanflugs in der libyschen Hauptstadt Tripolis kommen 103 Menschen ums Leben. Nur ein neunjähriger Junge überlebt das Unglück.
Im russischen Smolensk sterben die 96 Insassen einer Tupolew 154, darunter der polnische Präsident Lech Kaczynski und andere Spitzenpolitiker.
Eine Boeing 737-800 der Ethiopian Airlines stürzt vor der libanesischen Küste ins Mittelmeer, die 90 Insassen sterben.
Beim Absturz einer russischen Maschine auf ein Dorf im Iran kommen alle 168 Menschen an Bord ums Leben. Die Tupolew 154 der Caspian Airlines hatte kurz nach dem Start Feuer gefangen.
Ein A310 der jemenitischen Fluggesellschaft Yemenia mit 153 Menschen an Bord stürzt im Landeanflug auf die Komoren in den Indischen Ozean. Nur eine Zwölfjährige überlebt.
Ein französisches Verkehrsflug stürzt über dem Atlantik ab. An Bord des Fluges AF 447 von Rio de Janeiro nach Paris sind 228 Menschen, darunter 28 Deutsche. Niemand überlebt.
49 Insassen eines Flugzeuges sowie eine Frau auf dem Boden sterben beim Absturz und der Explosion eines Flugzeugs im Staat New York.
In der Nähe der Hauptstadt von Kirgisistan, Bischkek, sterben 68 der 90 Insassen beim Absturz der Maschine. 22 Menschen überleben den Absturz der Boeing 737.
Beim Start eines Flugzeugs auf dem Madrider Flughafen Barajas stürzt die Maschine kurz nach dem Start ab. 153 Menschen sterben, 19 überleben.
Marine-Sprecher Manahan Simorangkir bestätigte die Entdeckung im Gespräch mit dem Sender TVOne. Mehrere Opfer seien gefunden worden. Luftwaffensprecher Hadi Tjahjanto sprach bei MetroTV von mindestens einem Opfer.
Zuvor hatten die Behörden bereits den Fund von Wrackteilen gemeldet, die sie der vermissten Maschine zuschrieben. Entdeckt wurden demnach weiße, rote und schwarze Gegenstände - Air-Asia-Flugzeuge sind weiß und rot gestrichen. Darunter sei auch ein Stück, das wie eine Schwimmweste aussehe, hieß es.
Am Flughafen von Surabaya beobachteten die Angehörigen der Flugzeuginsassen gemeinsam Fernsehbilder von der Bergung der Leichen. Viele schrien und brachen in Schluchzen aus, einige hielten sich in den Armen. Ein Mann mittleren Alters fiel zu Boden und wurde von Rettern weggebracht. Airline-Chef Fernandes äußerte sich über Twitter und sprach sein Beileid aus. „Worte können nicht ausdrücken, wie leid mir das tut“, schrieb er.
Nach dem Flugzeug wurde seit Sonntag intensiv gesucht. Die US-Marine entsandte dafür nach eigenen Angaben den Zerstörer „USS Sampson“ aus dem westlichen Pazifik. China stellte eine in der Nähe kreuzende Fregatte sowie Flugzeuge zur Unterstützung bereit. Australien schickte zwei weitere Spezialflugzeuge in das Suchgebiet. Am Dienstag waren mindestens 30 Schiffe, 15 Flugzeuge und sieben Hubschrauber im Einsatz, wie der Leiter der indonesischen Such- und Rettungsbehörde, Henry Bambang Soelistyo, sagte.