Aldi Talk, Telekom, Vodafone und Co. Das sind die besten Mobilfunkanbieter 2016

Es gibt Hunderte Mobilfunktarife inklusive diverser Optionen. Nicht jeder dieser Tarife eignet sich für jeden Nutzer. Welcher Anbieter für welche Bedürfnisse die besten Angebote hat, zeigt unser Ranking.

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Quelle: Pressebild, Montage

Die Suche nach dem richtigen Mobilfunkanbieter ist gar nicht so leicht. Wer ein Smartphone hat, steht vor einem undurchsichtigen Dickicht aus Anbietern, Tarifen und Optionen. Wählt man einen der großen Netzbetreiber oder lieber einen Discounter, der das Netz nur nutzt? Wählt man einen Vertrag oder doch lieber einen Prepaid-Tarif? Braucht man überhaupt zusätzliches Datenvolumen?

„Pauschal lässt sich nicht sagen, wer der beste Mobilfunkanbieter schlechthin ist“, sagt Sonja Kränz, Projektmanagerin beim Deutschen Kundeninstitut (DKI). „Es kommt immer auf die Bedürfnisse der Kunden an.“

Um herauszufinden, welche Mobilfunkanbieter und welche ihrer Tarife für welchen Nutzertyp das beste Angebot sind, hat das DKI im Auftrag der WirtschaftsWoche die größten Anbieter, gemessen an Marktanteilen, sowie marktrelevante kleinere Anbieter ohne eigenes Netz untersucht. Befragt wurden die Anbieter in Hinblick auf

• ihre Konditionen: also etwa die monatlich zu zahlenden Tarifkosten, die Laufzeit und Kündigungsfrist

• ihr Angebot: also Leistungen, die die Tarife umfassen und Zusatzoptionen wie Freiminuten, Frei-SMS, das Datenvolumen

• ihren Kundenservice: also die Wartezeiten in der Hotline und Reaktionen auf E-Mails oder Facebook-Nachrichten

• die Erfahrungen von 23.000 Kunden, die online zu ihrer Zufriedenheit mit dem Anbieter befragt wurden.

Die Konditionen gewichtete das DKI bei seiner Auswertung mit 45 Prozent, das Angebot mit 30 Prozent, den Kundenservice mit 25 Prozent. Bewertet werden die Anbieter im Anschluss auf einer Skala von 0 bis 100. Die Kundenbefragung kann bis zu fünf Bonuspunkte bringen.

Zudem hat das DKI das Preis-Leistungs-Verhältnis der einzelnen Anbieter und Tarife zusätzlich ausgewertet.

Insgesamt hat das DKI 20 Mobilfunkanbieter kontaktiert, 15 von ihnen gaben Rückmeldung. Die Telekom beantwortete den Fragebogen nicht. Aber da ein Ranking ohne die Telekom aufgrund ihrer enormen Marktrelevanz unvollständig wäre, haben die Autoren in diesem Fall eigene Recherchen angestellt.

In Anbetracht der unterschiedlichen Bedürfnisse der Nutzer – der eine nutzt sein Smartphone vor allem zum Telefonieren, ein anderer will viel im Netz surfen – hat das DKI fünf Musterkategorien zusammengefasst, für die die Anbieter ihre günstigsten Tarife vorstellen sollten: Den Vieltelefonierer, den Power-User, den Familienmensch, den Onliner und den Jugendlichen.

So hat das DKI im Detail getestet

Fasst man die Ergebnisse der einzelnen Nutzertypen zusammen und errechnet das durchschnittliche Abschneiden, wird deutlich: Die Angebote sind überwiegend gut oder befriedigend. Nur zwei Teilnehmer schneiden insgesamt mit einem nicht befriedigenden Ergebnis ab.

Das sind die unterschiedlichen Nutzertypen

Testsieger insgesamt ist Vodafone. „Das ist vor allem dem Angebot und dem sehr guten Kundenservice geschuldet“, sagt Kränz. Auch in den anderen Kategorien schnitten die Tarife von Vodafone überdurchschnittlich gut ab.
Auf Rang zwei steht die Vodafone-Tochter Otelo. „Zwar hat Vodafone häufig die teureren Tarife, bietet den Kunden dafür aber mehr zusätzliche Leistungen wie zum Beispiel LTE oder zusätzliche SIM-Karten“, sagt Kränz.

Was überrascht: Das gute Abschneiden der Discounter-Tarife – allen voran Aldi. „In puncto Konditionen liegt Aldi in fast allen Kategorien an der Spitze“, sagt Kränz. Aber auch die noch junge Drillisch-Tochter Yourfone, die erst seit vergangenem Jahr zum Unternehmen gehört, hat sich weit vorne positionieren können. Damit verbunden ist auch ein Trend, den Beobachter des Mobilfunkmarkts schon länger sehen: In einigen Geschäftsquartalen haben die Discounter mehr Neukunden gewonnen, als die Stammmarken der Netzbetreiber.

Bester Mobilfunkanbieter 2016 Gesamtranking

Doch je nach Nutzertyp kann sich auch ein deutlich teurerer Tarif der Stammmarken auszahlen. Etwa von der Telekom. Das große Plus: Die Telekom bietet die kostenlose Nutzung ihres gut ausgebauten Hotspot-Netzes. „Mit diesem Service kann kein anderer Anbieter mithalten“, sagt Kränz. Auch Vorteile wie den Zugang zum schnelleren LTE-Netz sind vielfach den Kunden der Stammmarke vorbehalten.

Die Ergebnisse für die verschiedenen Nutzertypen im Überblick.

Typ 1: Der Vieltelefonierer

Er nutzt das Mobiltelefon regelmäßig zum Telefonieren. SMS schreibt er nur selten, das Datenvolumen braucht er lediglich für kleine Recherchen außer Haus.

Bester Mobilfunkanbieter - Tarife für Vieltelefonierer

Für Vieltelefonierer bieten alle untersuchten Anbieter zufriedenstellende Tarife – mit einer Ausnahme. Als einziger Anbieter kommt freenetmobile nicht über die Note „ausreichend“ hinaus (62,7 Punkte). „Das liegt hauptsächlich am mangelhaften Angebot und am Kundenservice, der mit ungenügend bewertet wird“, sagt Kränz.

Den besten Tarif in dieser Kategorie stellt die Vodafone-Tochter Otelo mit ihrer Handy-Karte und der Option „Smartphone 400“. In allen Unterkategorien hat Otelo die Note sehr gut erzielt und kommt insgesamt auf 95,2 Punkte.

In puncto Angebot sticht T-Mobile mit seinem Tarif „Magenta Mobil S“ heraus – was vor allem in der Telefon-Flatrate ins Fest- und Mobil-Netz liegt sowie der Möglichkeit sich kostenlos in jeden Hotspot der Telekom einzuloggen.

Die günstigsten Konditionen bietet der Tarif „Paket 300“ von Aldi Talk. Für 7,99 Euro im Monat erhält der Nutzer eine Flatrate in das Aldi-Netz sowie 300 Minuten oder SMS in alle Netze und 750 MB Datenvolumen.

Bestes Preis-/Leistungs-Verhältnis - Tarife für Vieltelefonierer

Generell fällt auf, dass alle Anbieter eine einmalige Anschluss- oder Aktivierungsgebühr erheben. Ihre Höhe fällt allerdings unterschiedlich aus – Otelo etwa verlangt 4,95 Euro, mobilcom-debitel 39,99 Euro. Sechs der getesteten Anbieter geben ihren Kunden ein Startguthaben – ja! mobil bietet 5 Euro, Aldi-Talk, K-Classic Mobil, Otelo und Vodafone schreiben 10 Euro gut.

Typ 2: Der Power-User


Er nutzt das Telefon privat wie geschäftlich. Er telefoniert viel – auch mit Kunden im Ausland, surft viel mit dem Smartphone und schreibt häufig SMS.

Bester Mobilfunkanbieter - Tarife für Power-User

Bei den Angeboten für Power-User ist das Ergebnis durchwachsener. Zwar erreichen 10 der 16 Anbieter die Note „gut“ oder „sehr gut“. Dafür fallen drei Anbieter negativ auf: „klarmobil.de“ erreicht mit 60,9 Punkten die Note „ausreichend“, „ja! mobil“ kommt mit 48,4 Punkten auf die Note „ungenügend“, das Gleiche gilt für „freenetmobile“ mit 42,6 Punkten.

Das schlechte Ergebnis begründet Kränz damit, dass für Power-User bei diesen Tarifen die höchsten monatlichen Gesamtkosten anfallen. Die Preise liegen zwischen 216 Euro und rund 250 Euro – und damit fünf Mal so hoch wie im Vergleich zum günstigsten Anbieter.

Das ist Otelo mit einem Preis von 43,30 Euro pro Monat. Dank der Handy-Karte mit den zusätzlichen Optionen „Smartphone 400“, „International-Option“ und „Internet-Flat 750“ kommt die Vodafone-Tochter auf 92,4 Punkte – Note: „Sehr gut“.

In puncto Konditionen sticht Aldi abermals heraus. Der Tarif „Paket 600“ mit der Zusatzoption „EU-Internet Paket 500“ kostet gemäß des Nutzungsverhaltens 56,92 Euro. Im Gegensatz zu den wenigen marginal günstigeren Anbietern fällt die monatliche Pauschale bei Aldi am geringsten aus.

Bestes Preis-/Leistungs-Verhältnis - Tarife für Power-User

Ansonsten fällt auf, dass alle Anbieter – von zwei Ausnahmen einmal abgesehen – eine einmalige Anschluss- oder Aktivierungsgebühr erheben. Diese liegt zwischen 4,95 Euro bei Otelo und 39,99 Euro bei „mobilcom-debitel“. Ausnahmen sind hier Blau und Vodafone, die keine Gebühr erheben.

Typ 3: Der Familienmensch


Er telefoniert viel mit seinem Ehepartner und seinen Kindern. SMS schreibt er eher selten, dafür nutzt er Messenger wie WhatsApp.

Bester Mobilfunkanbieter - Tarife für Familienmenschen

15 von 16 Anbietern schneiden mindestens mit der Note „befriedigend“ ab. Nur freetnetmobile kommt über die Note „ausreichend“ nicht hinaus. Das Angebot wird als „mangelhaft“ bewertet, der Kundenservice mit „ungenügend“ – da helfen auch die „guten“ Konditionen nicht mehr.

Der erste Platz geht an Vodafones Tarif „CallYa Smartphone Special“, der auf 94,8 Punkte kommt und damit auf die Note „sehr gut“.

In puncto Angebot sticht abermals die Telekom mit dem Tarif „MagentaMobil S“ heraus, weil bis zu vier zusätzliche vergünstigte SIM-Karten angeboten werden, etwa für Familienmitglieder. Gleichzeitig ist der Telekom-Tarif aber auch mit den höchsten Kosten verbunden – sie liegen bei 34,95 Euro pro Monat.

Bestes Preis-/Leistungs-Verhältnis - Tarife für Familienmenschen

Deutlich günstiger kommt der Familienmensch beim Aldi-Tarif „Paket 300“ weg. Für 7,99 Euro kann der Nutzer zusätzlich zu anderen Nutzungen ins Aldi-Netz telefonieren und SMS schicken, was gerade in Familien von Vorteil ist, da hier oft der gleiche Mobilfunkanbieter genutzt wird.

Typ 4: Der Onliner


Er surft mit dem Smartphone viel, dafür telefoniert er nur selten und schreibt kaum SMS.

Bester Mobilfunkanbieter - Tarife für Surfer

In Sachen Tarif für den Onliner weisen alle getesteten Anbieter zumindest ein „befriedigendes“ Ergebnis auf. Schlusslicht ist – wieder einmal – freenetmobile. Das Angebot bewertet das DKI mit „mangelhaft“, den Kundenservice mit „ungenügend“. Die günstigen und guten Konditionen können das zumindest in Teilen ausgleichen.

Das beste Angebot kommt von „1&1“ in Form der „All-Net-Flat Plus“, die 90,1 Punkte erhält und damit die Note „sehr gut“.

Mit jeweils sehr guten Angeboten fallen der „MagentaMobil L“-Tarif von der Telekom und der „Red L“-Tarif von Vodafone auf. Bei der Telekom sticht neben der Hotspot-Flat die Telefon- und SMS-Flat hervor sowie das unbegrenzte Datenvolumen im ersten Monat – danach sind es immer noch stolze 6000 MB.

Damit verbunden ist aber auch ein stolzer Preis. Die Telekom verlangt etwa 54,95 Euro, Vodafone rund 50 Euro pro Monat. Beide können nicht mit dem Aldi-Konditionen, die abermals als die besten ausgezeichnet werden, mithalten.

Bestes Preis-/Leistungs-Verhältnis - Tarife für Surfer

Der für den Aldi-Tarif „Internet Flatrate XL“ zahlt der Nutzer 18,98 Euro im Monat, erhält dafür aber ein monatliches Datenvolumen von 5000 MB und kann die Option zudem monatlich kündigen. Andere Anbieter in einer vergleichbaren Preisklasse binden ihre Kunden für 24 Monate.

Typ 5: Der Jugendliche


Er surft hauptsächlich mit seinem Smartphone. Um die Kosten kontrollieren zu können, möchten die Eltern keinen Vertrag abschließen sondern bestehen auf einen Prepaid-Tarif. Ist das Guthaben einmal verbraucht, dürfen keine weiteren zusätzlichen Kosten entstehen.

Bester Mobilfunkanbieter - Tarife für Jugendliche

Für Jugendliche kommen nur 12 der 16 Anbieter infrage, da vier über keine Prepaid-Tarife verfügen. Nur zwei Anbieter verpassen die Noten „gut“ oder „sehr gut“.

Bester Mobilfunkanbieter für Jugendliche ist Vodafone mit dem Tarif „CallYa Smartphone Special“ und der Einmaloption „250 MB“ mit 93,9 Punkten. Vor allem Angebot und Kundenservice überzeugen. Zudem ist eine Telefon-Flat ins eigene Netz enthalten und Jugendliche und ihre Eltern können in Echtzeit den monatlichen Verbrauch online oder via App einsehen. Außerdem können die Tarifleistungen auch im Ausland genutzt werden.

Bestes Preis-/Leistungs-Verhältnis - Tarife für Jugendliche

Schlusslicht ist das Rewe-Tarif „ja! mobil smart“. In puncto Konditionen schneidet der Rewe-Tarif am schlechtesten ab und ist mit 17,79 Euro pro Monat nur minimal günstiger als der teuerste Tarif, der mit 19,99 Euro von O2 kommt. Selbst Anrufe bei der Kundenhotline sind kostenpflichtig.

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